Gedankenstrich – so verwendest Du ihn richtig

Der Gedankenstrich (–) ist ein vielseitiges Satzzeichen, das Deinem Text Struktur und Klarheit verleiht. Mit ihm lassen sich Pausen und Betonungen einfügen, die den Lesefluss angenehmer gestalten. Hier erfährst Du, wie der Gedankenstrich richtig eingesetzt wird und wie Du ihn auf Deiner Tastatur finden kannst.

Der Gedankenstrich auf der Tastatur

Die genaue Eingabe des Gedankenstrichs ist je nach Gerät unterschiedlich. Hier findest Du die passenden Tastenkombinationen:

Gerät/SoftwareTastenkombination für Gedankenstrich (–)
WindowsAlt + 0150 (Ziffernblock)
macOSOption + -
Word (Windows)Strg + - (Minuszeichen auf dem Ziffernblock)
InDesignAlt + -
Word ohne ZiffernblockGedankenstrich kopieren und einfügen ()

Tipp: Wenn Du auf einem Laptop ohne Ziffernblock arbeitest, kannst Du den Gedankenstrich kopieren und einfach einfügen.

Was ist der Unterschied zwischen Gedankenstrich und Bindestrich?

Ein häufiger Fehler ist die Verwechslung von Gedankenstrich (–) und Bindestrich (-). Hier die wichtigsten Unterschiede:

SatzzeichenVerwendungBeispiel
Gedankenstrich (–)Satzpausen, Hervorhebungen„Heute – obwohl es regnet – gehe ich raus.“
Bindestrich (-)Verbindungen von Wörtern, Worttrennungen„Haupt-und Nebensätze“

Der Bindestrich ist kürzer und wird ausschließlich zur Verbindung von Wörtern oder zum Trennen von Silben verwendet. Der Gedankenstrich hingegen wird für längere Pausen und betonte Einschnitte im Satz verwendet.

Einschübe – Vorsicht vor Lesefluss-Stolpersteinen

Einschübe mitten im Satz – oft eingefügt durch Gedankenstriche – können den Lesefluss erheblich stören. Leser müssen für den Einschub kurz pausieren, was sie aus dem Hauptgedanken herausreißen kann. Um das zu vermeiden, ist es oft sinnvoller, den Gedankenstrich erst am Ende des Satzteils zu setzen. Auf diese Weise bleibt die Aussage klar und flüssig, ohne unnötige Unterbrechungen.

Beispiel:

  • Mit Einschub: „Der Vortrag – obwohl er interessant war – zog sich in die Länge.“
  • Am Satzende: „Der Vortrag zog sich in die Länge – obwohl er interessant war.“

Im zweiten Beispiel ist der Lesefluss natürlicher und die Betonung auf das Wesentliche gelenkt.

Wann setzt man den Gedankenstrich ein?

Ein Gedankenstrich kann in verschiedenen Fällen sinnvoll eingesetzt werden:

  • Satzpausen und Hervorhebungen: „Das Wetter ist heute schön – aber es könnte besser sein.“
  • Von–bis-Strich: „Öffnungszeiten: 10:00–18:00 Uhr.“
  • Minuszeichen: „7 – 3 = 4.“
  • Sprecherwechsel in direkter Rede: „‚Möchtest Du ein Eis?‘ – ‚Ja, gerne!‘“

Der Einfluss des Gedankenstrichs auf Rhythmus und Struktur

Gedankenstriche geben einem Text Rhythmus und klare Struktur. Sie schaffen Pausen, unterteilen den Text und heben Informationen hervor, was die Verständlichkeit und Abwechslung im Satz erhöht. Hier zwei Absätze, die den Unterschied verdeutlichen:

Ohne Gedankenstriche:

„Im nächsten Jahr plant das Unternehmen zahlreiche neue Projekte. Die Produktentwicklung steht im Mittelpunkt. Auch die Expansion ins Ausland ist geplant. Die Mitarbeitenden sind hochmotiviert und arbeiten zielorientiert.“

Mit Gedankenstrichen:

„Im nächsten Jahr plant das Unternehmen zahlreiche neue Projekte – die Produktentwicklung steht im Mittelpunkt. Auch die Expansion ins Ausland ist geplant – die Mitarbeitenden sind hochmotiviert und arbeiten zielorientiert.“

Doch Vorsicht: Wie mit jedem Stilmittel solltest Du es beim Gedankenstrich nicht übertreiben. Sonst verliert er seine Wirkung und stört den Lesefluss.

Wo kommt der Gedankenstrich hin?

Der Gedankenstrich wird immer an den Stellen im Satz eingesetzt, an denen eine längere Pause oder Betonung gewünscht ist. Normalerweise steht er:

  1. Mit Leerzeichen: Wenn er für Satzpausen oder Hervorhebungen verwendet wird, steht vor und nach dem Gedankenstrich ein Leerzeichen: „Das Wetter – obwohl es regnet – ist angenehm.“
  2. Ohne Leerzeichen: Wenn er als Bis-Strich verwendet wird, wie in „10–18 Uhr“, wird er ohne Leerzeichen gesetzt.

Beispiele für den Einsatz des Gedankenstrichs

Hier einige weitere typische Verwendungsbeispiele des Gedankenstrichs:

VerwendungszweckBeispiel
Zusätze„Heute – trotz Regen – machen wir einen Ausflug.“
Bis-Strich„Die Öffnungszeiten sind von 9:00–18:00 Uhr.“
Minuszeichen„Das Ergebnis ist 10 – 2 = 8.“
Literarischer Sprecherwechsel„‚Kommst Du mit?‘ – ‚Na klar!‘“

Wird nach einem Gedankenstrich groß oder klein geschrieben?

Nach einem Gedankenstrich wird in der Regel klein weitergeschrieben, es sei denn, das folgende Wort ist ein Eigenname oder es beginnt ein vollständiger neuer Satz.

  • Beispiel für Kleinbuchstaben: „Es regnet – trotzdem gehen wir spazieren.“
  • Beispiel für Großbuchstaben: „Er sah die Sonne untergehen – der Tag war vorbei.“

Wann setzt man den Gedankenstrich und wann ein Komma?

Ein Gedankenstrich schafft eine stärkere Betonung und längere Pause als ein Komma. Beide Satzzeichen können für Einschübe und Nebengedanken verwendet werden, jedoch hebt der Gedankenstrich den Einschub stärker hervor.

  • Mit Komma: „Ich gehe, obwohl es regnet, spazieren.“
  • Mit Gedankenstrich: „Ich gehe – obwohl es regnet – spazieren.“

Was bewirkt ein Gedankenstrich?

Der Gedankenstrich schafft Pausen und markiert besondere Stellen im Satz, die Aufmerksamkeit auf sich ziehen sollen. Er wirkt kraftvoller als ein Komma und hebt wichtige Nebengedanken hervor.

Wann verwendet man den Gedankenstrich als Einschub?

Der Gedankenstrich ist ideal für gedankliche Einschübe, wenn Du Informationen hinzufügen möchtest, die den Lesefluss nicht stören sollen. Zum Beispiel: „Der Ausflug war ein voller Erfolg – trotz des plötzlichen Regens.“

Wann Doppelpunkt und wann Gedankenstrich?

Der Doppelpunkt kündigt eine Liste oder Erklärung an. Der Gedankenstrich hingegen wird verwendet, um einen Satzteil hervorzuheben. In manchen Fällen sind beide Satzzeichen möglich, wenn es um eine Ankündigung oder Erläuterung geht.

  • Doppelpunkt: „Drei Dinge brauche ich: Ruhe, Schlaf und gutes Essen.“
  • Gedankenstrich: „Er wollte wirklich – einfach nur schlafen.“

Der Gedankenstrich als Aufzählungszeichen

In Listen und Aufzählungen wird der Gedankenstrich oft als Aufzählungszeichen verwendet und sorgt für eine klare Struktur:

Einkaufsliste:

– Milch

– Brot

– Eier