Lesefluss 

Lesefluss entsteht, wenn wir Texte verstehen, überblicken und gerne lesen. Was verschlechtert den Lesefluss? 

  • Optische Hürden wie lange Absätze
  • Inhaltliche Hürden wie zu abstrakte Texte
  • Fehler im Text
  • Kognitive Hürden wie fehlendes Wissen, Sprache, Alter, geistige Einschränkung

Alle Aspekte gedruckter oder gesetzter Texte prägen den Lesefluss: Äußere Lesewiderstände treffen auf innere Lesewiderstände, die Satzlänge hat einen genauso großen Einfluss wie der Einsatz von vielen Modalverben. Es geht um Lesegeschwindigkeit, Textverständlichkeit, und bildhafte Sprache

Am besten gleicht ein Text einem Bachlauf, in dem die Sätze und Informationen mal schnell, mal langsam, mal aufregend, mal tiefgründig dahinplätschern. Der Leser schwimmt konstant mit dem Strom, ohne an etwas hängen zu bleiben. 

Die WORTLIGA Textanalyse markiert die Problemstellen in Deinem Text. Wie kannst Du Deinen Text leserlich und flüssig gestalten? Sieh Dir im unteren Video-Beispiel an, wie wir mit dem Tool arbeiten.
Die WORTLIGA Textanalyse in der Praxis: Wir zeigen Dir anhand eines Beipiels, was den Lesefluss stören kann. (https://www.youtube.com/watch?v=ZbDztJsIwKk)

Wie stelle ich Lesefluss her? 

Technische Faktoren wie Typografie oder Seitengestaltung sind der einfachste Killer für den Lesefluss. Falsch gesetzte Absätze, deplatzierte optische Einschübe und andere Layout-Kapriolen ziehen den Leser nicht in den Text, sondern werfen ihn hochkant hinaus. 

Als Autor im Auftrag trägst Du für diese Faktoren weniger Verantwortung als für die inhaltlichen Aspekte. Hier ist es wichtig, die Zielgruppe Deines Textes mit allgemeingültigen Faktoren der Textverständlichkeit abzugleichen: 

Bildungsniveau, Alter, Bedürfnis, Kulturkreis und Interesse der anvisierten Zielgruppe bestimmen, wie Du den Text gestaltest.

Dasselbe Thema muss für unterschiedliche Leserschaften anders aufgebaut werden. In einem Kinderbuch über Regen geht es anders zur Sache als in einem Fachaufsatz über Niederschlag. Doch dieser Gegensatz ist bei weitem nicht so stark, wie man glauben möchte. Jeder Text profitiert von: 

  • Hoher Prägnanz und wenigen Nebensätzen 
  • Dem richtigen Maß an (erläuterten) Fachbegriffen 
  • Der klaren Einordnung bestimmter Personen (Berufsbezeichnung, Grund für die Anwesenheit im Text usw.) 
  • Einer zurückhaltenden Menge an Details  
  • Einem Mix aus Informations- und Erzählstil 
  • Einer möglichst neutralen Schilderung (statt Aussagen, die dem Leser etwas unterstellen) 

Wie kann ich den Lesefluss verbessern? 

Es gibt gute Gründe, warum die meisten Texter-Briefings Angaben zur Zielgruppe machen. Sie grenzen nicht nur die Textsorte ein und verlangen einen bestimmten Tone-of-Voice, eine Markenstimme. Sie zeigen dem Auftragnehmer auch, worauf er bei der Textgestaltung in Sachen Lesefluss besonders achten soll.

Dem Lesefluss optimierst Du aus drei Richtungen:  

  • Recherchiere, was Du bei Deiner Zielgruppe voraussetzen kannst und was nicht. 
  • Überprüfe Deinen Text auf allgemeine stilistische Stolperfallen und zielgruppenspezifische Erklärungsbedarfe. Nutze hierzu unser Textanalyse-Tool
  • Kontrolliere Deinen Textaufbau – sind genug Absätze, Zwischenüberschriften und sinnvolle Aufzählungen vorhanden, die wie ein roter Faden durch den Text führen? 

Hole Dir kostenlose Tipps für Deine Texte
im WORTLIGA-Newsletter:

Lesefluss verbessern: Zu-Konstruktionen streichen

Was liest sich flüssiger für Dich? Mit Zu-Konstruktion: Diesen Text zu schreiben, macht mir Freude. Oder ohne Zu-Konstruktion: Ich schreibe diesen Text aus Freude.

Die sperrige Form mit zu kommt meist zuerst aus unserem Kopf, fließt in die Finger und legt sich bleischwer in unsere Texte. Verzichte auf Zu-Konstruktionen, wann immer Du kannst. Sie stehen wie eine faulende, eingefallene Hütte zwischen Dir und dem Leser. Sperrig, hässlich, nutzlos.

Video: Mehr Lesefluss ohne Zu-Konstruktionen

YouTube player