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Verständlichkeitsmodelle und Verständlichkeitskonzepte

Wie bewertest Du, ob ein Text wirklich gut verständlich ist? Verständlichkeitsmodelle liefern Dir dafür objektive Kriterien. Sie sind wissenschaftlich fundierte Werkzeuge, mit denen Du Texte systematisch analysieren und verbessern kannst. Gerade in der Kommunikation mit Fachinhalten ist dies entscheidend, denn unverständliche Texte erreichen ihre Zielgruppe nicht – egal wie wertvoll der Inhalt sein mag.

Was sind Verständlichkeitsmodelle und wozu brauchst Du sie?

Verständlichkeitsmodelle sind systematische Ansätze, um die Verständlichkeit von Texten zu bewerten und zu verbessern. Sie definieren konkrete Kriterien, anhand derer Du messen kannst, ob ein Text leicht oder schwer zu verstehen ist. Anders als subjektive Einschätzungen bieten sie Dir eine strukturierte Grundlage für die Textoptimierung.

Das Besondere: Die Modelle wurden empirisch getestet. Texte, die nach diesen Kriterien optimiert wurden, zeigen nachweislich bessere Verstehens- und Behaltensleistungen bei den Lesern – und das unabhängig von deren Bildungsniveau.

Die wichtigsten Verständlichkeitsmodelle im Überblick

Das Hamburger Verständlichkeitsmodell – Der Klassiker

Das Hamburger Verständlichkeitsmodell wurde Anfang der 1970er Jahre von Reinhard Tausch, Inghard Langer und Friedemann Schulz von Thun entwickelt und gilt bis heute als Standardwerk. Es bewertet Texte anhand von vier zentralen Merkmalen:

MerkmalBedeutung
EinfachheitGeläufige Wörter, kurze Sätze, erklärte Fachbegriffe
Gliederung/OrdnungKlare Struktur, sinnvolle Reihenfolge, Hervorhebungen
Kürze/PrägnanzKonzentration auf das Wesentliche, angemessene Redundanz
Anregende ZusätzeLebendige Beispiele, Visualisierungen, motivierende Elemente

Jedes dieser Merkmale wird auf einer Skala von +2 (sehr ausgeprägt) bis -2 (kaum vorhanden) bewertet. Dabei sind Einfachheit und Gliederung/Ordnung besonders wichtige Faktoren für die Verständlichkeit.

Das Hohenheimer Verständlichkeitsmodell – Die Erweiterung

Das Hohenheimer Modell erweitert den Hamburger Ansatz und richtet sich stärker an journalistische und mediale Texte. Es ergänzt die ursprünglichen Kriterien um zwei weitere:

  • Motivation (Ansprache der Leser, Relevanz)
  • Dialogizität (Leserorientierung, Gesprächscharakter)

Im Gegensatz zum Hamburger Modell wird hier auch der Hohenheimer Verständlichkeitsindex (HIX) als quantitatives Messinstrument genutzt.

Das Berliner Verständlichkeitsmodell – Die Alternative

Parallel zum Hamburger Modell entstand das weniger bekannte Berliner Verständlichkeitsmodell. Es fokussiert sich auf:

  • Einfachheit
  • Kürze
  • Präzision
  • Motivation

Obwohl es nicht die gleiche Verbreitung gefunden hat, bietet es eine interessante Alternative zum Hamburger Konzept.

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Verständlichkeitsmodelle oder Lesbarkeitsformeln – Wo liegt der Unterschied?

Wie erkennst Du, ob Du ein Verständlichkeitsmodell oder eine Lesbarkeitsformel vor Dir hast?

Während Verständlichkeitsmodelle meist qualitative Kriterien betrachten, konzentrieren sich Lesbarkeitsformeln wie der Flesch-Index oder die Wiener Sachtextformeln auf quantitative Aspekte:

  • Lesbarkeitsformeln messen objektive Werte wie durchschnittliche Satzlänge, Wortlänge oder den Anteil langer Wörter
  • Verständlichkeitsmodelle bewerten auch qualitative Merkmale wie Struktur, Anschaulichkeit oder motivierende Elemente

Der Flesch-Index beispielsweise bewertet Texte auf einer Skala von 0-100, wobei höhere Werte für bessere Lesbarkeit stehen. Er ist besonders in der Usability-Forschung und für technische Texte relevant.

Praxistipps: So nutzt Du Verständlichkeitsmodelle für bessere Texte

Du kannst diese Modelle auf verschiedene Weise für Deine Texte nutzen:

  1. Als Checkliste vor dem Schreiben (Planung)
  2. Als Bewertungsraster für bestehende Texte (Analyse)
  3. Als systematische Anleitung für Überarbeitungen (Optimierung)

Besonders wirksam ist es, wenn Du Deine Texte nach dem Hamburger Modell bewertest und dann gezielt an den Schwachstellen arbeitest. Studien zeigen: Texte, die nach diesen Kriterien optimiert wurden, führen bei etwa der Hälfte der Fälle zu deutlich besseren Verstehens- und Behaltensleistungen; bei einem Viertel gab es keine Effekte.

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Welches Modell passt zu Dir?

Die Wahl des passenden Verständlichkeitsmodells hängt von Deinem Anwendungsbereich ab:

  • Für allgemeine Texte und einfache Anwendungen: Hamburger Modell
  • Für journalistische und mediale Texte: Hohenheimer Modell
  • Für technische Dokumentation und quantitative Bewertung: Lesbarkeitsformeln wie der Flesch-Index

Unabhängig vom gewählten Modell gilt: Verständlichkeitskonzepte bieten Dir objektive Kriterien, um Texte systematisch zu verbessern und damit Deine Botschaften wirksamer zu vermitteln.