Regeln zur Kommasetzung bei „je … desto“

Die Formulierung „je … desto“ bringt oft Verwirrung in die Kommasetzung. Die einfache Antwort: Bei „je … desto“-Konstruktionen kommt grundsätzlich kein Komma, wenn beide Teile eng miteinander verknüpft sind. Denn die Teile bilden eine feste Satzstruktur und gehören eng zusammen.

Wann setzt man ein Komma bei „je…desto“?

„Je … desto“-Sätze bestehen immer aus einem Vergleich. Sie verbinden zwei Aussagen, die in Abhängigkeit zueinander stehen. Meist gibt die „je“-Klausel die Voraussetzung oder Bedingung an, während die „desto“-Klausel die Folge beschreibt.

Beispiele:

„Je mehr ich esse, desto dicker werde ich.“

„Je länger der Vortrag dauert, desto müder werde ich.“

„Je größer mein Bauch, desto mehr Platz für Pizza.“

Hier bleibt das Komma außen vor, weil die beiden Teilsätze direkt miteinander verknüpft sind und in einem engen Sinnzusammenhang stehen.

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Wann setzt man trotzdem ein Komma?

Ein Komma wird dann notwendig, wenn der Nebensatz innerhalb der „je … desto“-Konstruktion eine zusätzliche Information enthält oder eine eigene Struktur aufweist, also wenn der Satzbau komplexer wird.

Beispiele mit Komma:

„Je mehr ich darüber nachdenke, desto klarer wird mir, dass ich eine Entscheidung treffen muss.“

„Je weiter ich gehe, desto stärker spüre ich, wie die Kälte durch meine Jacke dringt.“

Hier sorgt das Komma für mehr Klarheit, da der Satz so einfacher zu lesen ist und die zusätzliche Information klar abgegrenzt wird.

Beispielvarianten, die oft fehlerhaft sind:

„Je schneller ich laufe desto weniger ich atmen kann“ (besser: „desto weniger Luft bekomme ich“).

„Je mehr ich arbeite desto müde ich werde“ (falsch: „desto müder werde ich“ ist korrekt).