Diesen Rat bekam ich von einem erfahrenen Werber zu Beginn meiner Selbstständigkeit: Es ist uninteressant, einen Apfel zu zeigen und darunter „Apfel“ zu schreiben. Aber wenn etwas Unerwartetes darunter steht, wird der Betrachter neugierig.

Schreibe nicht über Produkte

Nehmen wir das Beispiel eines Unternehmens, das hochwertige Kaffeemaschinen herstellt. Du zeigst ein Video von dampfendem Espresso, der in eine Tasse fließt. Ein langweiliger, zu wörtlicher Text könnte lauten: „Schau Dir den dampfenden Espresso aus unserer hochwertigen Kaffeemaschine an!“ Der Satz sagt genau das, was man bereits sieht und erzählt nichts Neues; er spricht nicht an – und der Leser springt nicht an.

Verkaufe Hoffnung statt Funktionen

Ein besserer Ansatz für den Maschinen-Hersteller wäre: „Das Herzstück jeder Morgenroutine. Spüre den Unterschied.“ Hier wird das Produkt nicht direkt benannt, aber der Text lenkt die Aufmerksamkeit auf das gewünschte Gefühl und die Erfahrung, um die es geht. Die Aussicht auf eine Erfahrung ist der Grund für jeden Kauf.

Schreibe über Bedürfnisse. Das gilt nicht nur bei Instagram und anderen sozialen Medien: In allen Werbeanzeigen, kurzen Präsentationen und Bildunterschriften greift das Prinzip. Bloße Produktpräsentation kann jeder und ist gleich wieder vergessen – ein gutes Bauchgefühl und Überraschungen bleiben im Gedächtnis.

Schon 2005 titelte der SPIEGEL: „Wer glaubt, mit gestelzten Formulierungen Eindruck schinden zu können, täuscht sich.“ Und verwies auf das Motto des Sprachkritikers Wolf Schneider: Schreibe so einfach wie nur irgend möglich. Auch nach Schneiders Tod gilt diese Regel. Ein Plädoyer für mehr Einfachheit im Journalismus, anlässlich des WORTLIGA Medienrankings.

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Hattest Du jemals das Gefühl, in der Flut von Skripten und Terminen zu ertrinken? Du brauchst mehr Hilfe, als Office und Google Drive Dir geben können? Hier findest Du eine Auswahl digitaler Lernhilfen für den Studienalltag.

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Eigentlich müssten wir für Goldfische schreiben: Junge Menschen verlieren nach acht Sekunden ihre Aufmerksamkeit, während die Fische zwölf Sekunden schaffen*. Es hilft nichts: Unsere Texte müssen kürzer werden. Alle paar Momente stellt sich die innere Uhr unserer Leser zurück und sie entscheiden: lese ich weiter oder lasse ich mich ablenken? Diese Tipps ersparen Dir einen Sprachkurs in Goldfischisch.

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Eine Linkedin-Studie zeigt: Emotionale Marketing-Strategien sind im B2B bis zu siebenmal wirkungsvoller als rationale Kommunikation. Das gilt insbesondere für langfristige Kennzahlen wie Absatz, Umsatz und Gewinn.

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Wie entstehen mit KI professionelle, optimierte und verkaufsstarke Texte? Patrick Klingberg stellt seinen Prozess vor und zeigt, wie Du KI-Texte zum Abheben bringst. Denn bei aller Automatisierung braucht jeder Text Feinschliff und Struktur von Menschenhand. Im Video zeigt der Marketing-Experte, wie wir KI-Texte mit akzeptablem Aufwand konzipieren, generieren, auf Qualität prüfen und optimieren.

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Von Briefing bis Lektorat: Bei der Arbeit mit KI gelten dieselben Regeln wie mit Textern

Im Video sprechen Patrick und Gidon über den Einsatz von ChatGPT und Neuroflash in der Texterstellung, über strukturierte Briefings an die KI und über die entscheidende Rolle des menschlichen Lektorats. Patrick zeigt, wie wir klare Vorgaben an die KI machen und uns damit Arbeit sparen. Er zeigt auch, dass Feinschliff immer vom Menschen kommen muss – dafür benutzt Patrick Textanalyse-Tools.

Texte halb-automatisch kürzen und verbessern

Du lernst im Video auch, wie Du mit KI-Funktionen der WORTLIGA Textanalyse Deine Texte kürzt und verbesserst. Denn auch ChatGPT neigt zu verschachtelten Sätzen und komplexer Sprache, die entwirrt und vereinfacht werden muss.

Patrick Klingberg, digitaler-architekt.de

„Ich brauche auch im B2B einfache Sprache“

Und ein wertvoller Tipp von ihm: Es ist entscheidend, klare und präzise Prompts (Arbeitsanweisungen) an die KI zu geben. Das spart nicht nur Zeit, sondern erhöht auch die Chance, einen nützlichen, qualitativ hochwertigen Text zu erhalten.

Egal, ob Du ein Anfänger oder ein erfahrener Texter bist, der sich mit KI-Texterstellung auseinandersetzt, dieses Video bietet wertvolle Einblicke und praktische Ratschläge. Schau rein und lerne von den Profis.

Das sagt Patrick Klingberg über sich:

Ich bin seit vielen Jahren als Unternehmer, Speaker, Streamer und Sparringspartner in der Digital-Landschaft unterwegs. Ob als Dauergast bei den Online Marketing Rockstars oder live auf Twitch: mein Ziel ist es, Online-Marketing im KI-Zeitalter zu schaffen, das begeistert! Und ich liebe Stracciatella-Eis 😍

Links und Notizen zum Video

Die Laufbahn eines Texters ist gespickt mit Verhandlungen über den Preis. Manche Einwände von Kunden sind halbwegs vernünftig, wie: „Ich habe schon viel recherchiert, Sie brauchen bloß noch zu schreiben“. Andere klingen wie aus dem Irrenhaus: „Mein Sohn kann auch schreiben und der verlangt nicht 70 Euro pro Stunde“. Solche Menschen wissen noch nichts über das Schwere am Schreiben – und was unsere Texte wertvoll macht. Über sechs große Hürden beim Schreiben.

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Künstliche Intelligenz ist ein mächtiges Werkzeug, denn es befördert gute Autoren in die Rolle des Chefredakteurs.

Schreiben ist jedes Mal ein Abenteuer für mich. Ich weiß nie, was mir aus den Fingern fließen wird. Es ist Magie. KI als Schreibhilfe hat zwar ihren eigenen Zauber, doch es mechanisiert das Schreiben ein Stück weit. Hier einige Regeln, wie Du auch mit KI prickelnd schreibst.

1. Folge Deiner eigenen Gliederung, durchdenke das Thema selbst

Wenn die KI so richtig loslegt und Zeile für Zeile den Bildschirm füllt, sei wachsam. Frag Dich: „Hätte ich das auch geschrieben?“. Übernimm nichts aus Bequemlichkeit, sonst ist es nicht mehr Dein Text. Schreib am Anfang eine Gliederung, um die sich der Text schlängelt. Unter jeden Gliederungspunkt kommen ein, zwei Sätze zum Inhalt. Den kann die KI dann ausformulieren, wenn Du es nicht selbst schreiben willst oder kannst. Wenn der rote Faden am Ende noch Deiner ist, hat die KI Deine Botschaften nicht verfälscht.

2. Eigene Einleitung schreiben, wenn möglich

Die Eingangstür eines Artikels, sie droht zu Drehtür zu werden und Leser gehen gleich wieder, wenn KI langweilig einsteigt. Auch gibt die Einleitung den Schwung Deines Textes vor. Schreib den Einstieg deswegen am besten selbst. Lass Dich ruhig inspirieren von der Software, dann pick Dir die Rosinen aus dem generierten Text. So besser nicht:

Lass Dich inspirieren von der KI…

… aber erwarte keine Wunder von allgemeinen Anweisungen.

3. Verfeinere Deine Arbeitsanweisungen an die KI

Als ich mich beim obigen Beispiel für eine Einleitung inspirieren lassen wollte, kam nur allgemeines Geschwafel raus. Ich versuchte also einen anderen Weg und gab mehr vor:

Schreibe eine interessante Einleitung über „10 Profi-Regeln für den Umgang mit KI“ im Stil des Journalisten Wolf Schneider.

Schon viel besser, weniger allgemein, weniger einschläfernd. Beim „heißen Thema“ würden mir sofort Ideen für eine Einleitung kommen. Inspiration!

Schließlich versuchte ich es noch mit einem anderen Sprachmodell (GPT-4), das momentan nur in ChatGPT verfügbar ist:

Zuvor hatte ich ChatGPT noch mitgeteilt: „Schreibe im Stil des Journalisten Wolf Schneider.“ Merke: Mit Deinen Arbeitsanweisungen (Prompts) steht und fällt die Qualität der Ergebnisse.

4. Benutze ChatGPT nicht zur Recherche

Mach Dir bewusst, wie die KI-Systeme funktionieren. GPT etwa ist ein Sprachmodell; es kann gut reden und versteht uns. Es fügt bei einer gegebenen Liste von Wörtern das wahrscheinlichste nächste Wort an. Diese Tools wissen nichts, auch wenn Ergebnisse gut klingen. Ihr scheinbares Wissen haben sie aus den Texten, mit denen sie trainiert wurden. Das liest sich inzwischen wie von Menschenhand geschrieben, ist aber im Prinzip nicht sehr intelligent. Solche Tools erfinden auch Fakten – sie ersetzen einfach keine eigene Recherche.

5. Bring Deinen Stil ein

Wenn ich KI benutze, übernehme ich selten Texte, sondern lasse mich anregen. Oft kombiniere ich meine Version mit den KI-Vorschlägen. Ich feile, bis ich zufrieden bin. Erinnere Dich daran: Dank künstlicher Intellgenz kann nun jeder das Blatt beliebig voll schreiben. KI-Texte finden aber keine Fans und keine Stammleser, ihnen fehlt das Gefühl. Wenn Du Texte mit Deinem persönlichen Stil prägst, fallen sie auf.

6. Nutze das wahre Potenzial von KI

KI ist schnell. Sie beißt sich für mich durch wirre Behördentexte und macht daraus einfache Sprache – ich bringe Melodie in die Zeilen. Als Assitenz ist KI genial. Als Gehirnersatz eine Katastrophe.

In Sekunden formt das Tool für mich aus dem obigen amtsdeutschen Unfall einen klaren Text:

7. Überarbeite so kritisch wie ein Chefredakteur

Sei gemein zur KI – es tut ihr nicht weh. Überarbeite kleinlich jeden Satz, jede Aussage, damit ein menschlicher Text rauskommt. Durch das Generieren sparst Du Zeit – einen Teil davon kannst Du mit gutem Gewissen nutzen, um den Text zu veredeln.

8. Übertriff den Status Quo

„Was ist ein Auto?“ Auf diese Frage wird Dir ein KI-Tool artig eine korrekte Antwort geben. Wenn Du ein Auto aber aufregend, anregend, interessant erklären willst, braucht es mehr als den richtigen Prompt. Du musst von Dir ausgehen: Was spricht mich an? Was wird meine Zielgruppe ansprechen? Dann lässt Du Dich vom Tool inspirieren und schaffst etwas Neues, das besser, interessanter ist als der Status Quo. Denn KI arbeitet mit dem, was Menschen bereits geschrieben haben. Ein guter Text lebt von dem, was noch nie jemand gesagt hat, in Worten, die jeder kennt.

Über den Autor

Gidon Wagner lernte in München Journalismus und schult in Seminaren verständliches Texten, auch mit künstlicher Intelligenz. Er ist Geschäftsführer der WORTLIGA Tools GmbH. Das Unternehmen betreibt die WORTLIGA Textanalyse, eine E-Learning-Software für verständliche Sprache.

Mehr Tipps zum Schreiben mit KI: Wie viel KI tut unseren Texten gut?

Buchtipp zum Thema: Richtig texten mit KI – ChatGPT, GPT-4, GPT-3 & Co. von Kai Spriestersbach

Kai Spriestersbach ist ein Nerd und trägt den Journalismus im Herz: Kein Wunder, dass er ein Buch über künstliche Intelligenz fürs Texten schreibt. Es heißt „Richtig Texten mit KI: ChatGPT, GPT-3 und Co.“ und erscheint am 10.05.23 im mvg Verlag. Das Buch zeigt Dir, wie ChatGPT und GPT-3 funktionieren, was sie können und was nicht – und wie Du sie nutzt. Auch die neuen KI-Vorschläge der WORTLIGA Textanalyse kannst Du damit besser einsetzen. Du kannst das Buch jetzt vorbestellen.

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Es ist ein Missverständnis, dass wir beim Schreiben für Experten komplizierte Sprache brauchen. Allerdings dürfen wir für Fachleute einen Spagat wagen: Experten erwarten bestimmte Fachbegriffe, aber auch eine eindeutige und verständliche Sprache. Wie finden wir diese Balance? Texte müssen natürlich klingen, ohne auf Fachlichkeit zu verzichten. In diesem Beitrag zeige ich Dir, wie Du das schaffst.

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