Prägnanz

Texte sind prägnant, wenn sie etwas auf den Punkt bringen. Im Hamburger Verständlichkeitsmodell ist Kürze, Prägnanz eines von vier Kriterien für das Schreiben verständlicher Texte. Das Gegenteil davon ist Weitschweifigkeit. 

Eigenschaften von prägnanten Texten

Prägnante Texte erkennst Du daran, dass sie kurz und aussagekräftig sind. Im Idealfall enthalten sie kein Wort zu viel. Das macht sie verständlich und angenehmer zu lesen. Es sorgt auch dafür, dass die Botschaft beim Leser ankommt. 

Um mehr Prägnanz zu erreichen, orientiere Dich an den folgenden Tipps:

  • Schreibe aktiv: Passivsätze sind entweder ungenau oder, wenn sie alle Informationen enthalten, länger als Aktivsätze. Außerdem erzeugen sie Distanz zum Leser. Nicht umsonst sind viele Passivsätze ein zentrales Merkmal von Behördensprache. 
  • Verzichte auf Modalverben: „Dürfen“, „mögen“, „können“, „müssen“, „sollen“ und „wollen“ blähen Texte auf und machen sie weniger direkt. Besser als „Du solltest deine Webseite überarbeiten“ ist „Überarbeite Deine Webseite“ und besser als „Dieses Lexikon könnte Dir helfen“ „Dieses Lexikon hilft Dir“. Achte aber darauf, ob das Modalverb das einzige Verb in einem Satz ist. Wie in „Er kann nicht laufen“. Dann ist es ein Vollverb und wichtig für die Aussage. 
  • Streiche Füllwörter: Prägnanter werden Deine Texte auch, wenn Du Füllwörter wie „dann“, „besonders“, „ziemlich“ oder „letztendlich“ daraus entfernst.  
  • Verwende Adjektive sparsam: Klug gewählte Adjektive sind das Salz in der Suppe. Aber die meisten Menschen versalzen ihre Texte mit zu vielen Adjektiven. Überlege Dir deshalb bei jedem Adjektiv, ob es einen Satz bereichert oder ob eine Beschreibung die gleiche Information anschaulicher und exakter transportiert. Du wirst wahrscheinlich schnell merken: Ungefähr zwei Drittel aller Adjektive in Texten sind überflüssig.

Auch die Satzlänge spielt eine Rolle. Prägnante Texte bestehen in erster Linie aus kurzen Sätzen mit wenigen Nebensätzen

Die Wortliga Textanalyse hilft Dir beim Schreiben und Umformulieren Deiner Sätze.

Das Prägnanzgesetz

Unser Gehirn mag Prägnanz. Das haben mehrere Experimente der Gestaltpsychologie gezeigt. Demnach macht unsere Wahrnehmung Eindrücke automatisch prägnanter, also klarer, übersichtlicher und einfacher. Dadurch lassen sie sich besser im Gedächtnis behalten. In diesem Zusammenhang spricht man von „Prägnanzgesetz“.

Du willst Deine Texte prägnanter, besser verständlicher und anschaulicher machen? Die Wortliga Textanalyse hilft dir dabei, indem sie Füllwörter, Modalverben, Adjektive und Passivkonstruktionen, aber auch lange Sätze und Wörter markiert.

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