SEO-Texte: Expertenrunde 2021

So arbeiten die Profis an ihren Texten für bessere Rankings

Text und Interview: Gidon Wagner

SEO lebt vom Testen. Fabian Auler, Johannes Beus, Marco Janck, Olaf Kopp, Kai Spriestersbach, Robert Weller und Peer Wandiger haben in vielen Jahren viel ausprobiert – und sind heute erfolgreich. Sie leiten kleine und mittlere Agenturen, gut besuchte Blogs, sie beraten global tätige Unternehmen. Manche von ihnen richten bekannte Branchen-Events aus, andere entwickeln sogar eigene SEO-Software mit Tausenden Nutzern. Die Tipps und Ratschläge der SEO-Expertenrunde weiten Deine Perspektive und inspirieren bei der harten, aufregenden und hoffentlich ertragreichen Arbeit an Deinen Texten.

Die SEO-Experten im Kurzportrait

Fabian Auler

Fabian Auler ist seit 2013 in der Welt der Suchmaschinenoptimierung und des Content Marketing zu Hause. Als Fachautor, Blogger und Referent teilt er sein Wissen mit allen Interessierten. Zudem ist er Gründer und Co-Owner der SEO-Agentur Farbentour.

Johannes Beus

Johannes Beus ist Gründer und Geschäftsführer des Seo-Tools sistrix.de. Vor über zehn Jahren war Johannes als SEO-Consultant an guten Google-Rankings vieler Firmen beteiligt, als er merkte: SEO-Erfolg muss transparent und messbar für alle werden. Damit war die Inspiration für die Entstehung von SISTRIX geboren.

Marco Janck

Marco Janck beschäftigt sich seit 2000 mit dem Thema Suchmaschinenoptimierung und Content Marketing. Er ist CEO des SUMAGO Network. Bestehend aus der SEO- und Content Marketing Agentur SUMAGO (www.sumago.de ), der Eventserie CAMPIXX (www.campixx.de) und dem 3D Motion Graphics Studio Wylder (www.wylder.de ). Mit seinem eigenen WAYNE Podcast (https://www.marco-janck.de/podcast/) beleuchtet er die emotionale Welt des Online-Marketings und der Agentur-Welt.

Olaf Kopp

Olaf Kopp ist Co-Founder, Chief Business Development Officer (CBDO) und Head of SEO der Aufgesang GmbH. Im Fokus seiner Untersuchungen, Ideen und Arbeiten stehen die Themen digitaler Markenaufbau, Online- und Content-Marketing-Strategien entlang der Customer Journey und semantische Suchmaschinenoptimierung. Sein Blog zählt laut diversen Fachmedien und Branchenstimmen zu den besten Online-Marketing-Blogs in Deutschland. Er ist Mitveranstalter des SEAcamps und Moderator des Podcasts Content-Kompass.

Kai Spriestersbach

Kai Spriestersbach ist Inhaber und Chefredakteur von SEARCH ONE. Als freier Mitarbeiter übernimmt die Aus- und Weiterbildung von Mitarbeitern von Online-Marketing-Agenturen und den Fachabteilungen größerer Unternehmen. Dort führt er regelmäßige Schulungen, Seminare und Workshops durch, um das Fachwissen der Mitarbeiter auszubauen. Daneben berät Kai Spriestersbach Unternehmen in Technologie- und Marketing-Fragen und ist als Affiliate Publisher tätig. Außerdem produziert und vermarketet er eigene Onlinekurse zur beruflichen Weiterbildung.

Robert Weller

Robert Weller ist Content Experience Consultant, Autor und Speaker. Auf seinem Blog toushenne dreht sich alles um die Synergieeffekte von Content, Design und Marketing. Er ist Autor des Buchs Content Design, erschienen 2021 im Carl Hanser Verlag.

Peer Wandiger

Peer Wandiger ist selbständiger Blogger, Autor und Affiliate. Er lebt von seinen Blogs und Websites und nutzt dafür viele nützliche Ressourcen. Peer schreibt seit mehr als 14 Jahren über seine Selbstständigkeit auf Selbständig im Netz.

Hauptteil

Wie gehst Du einen Text an, der Google-Traffic bekommen soll?

Fabian Auler: „Die Keywords bzw. Keyword-Sets, die in der Keyword-Recherche ermittelt wurden, bilden die Ausgangsbasis für die jeweiligen Texte. Das Keyword gibt also das Thema vor. In der Keyword-Recherche haben wir außerdem ermittelt, was der Search Intent für das entsprechende Keyword ist. Was für Inhalte ranken in den TOP 5 zum jeweiligen Keyword? Was will der Google-User hier für Informationen haben?

Auch, wenn der Text noch so gut ist – wenn er nicht die Suchintention befriedigt, wird dieser nicht bei Google ranken. Der Search Intent gehört also ebenfalls in das Texter-Briefing.

Fabian Auler

Im nächsten Schritt analysieren wir, welche Fragen im Zusammenhang mit dem Keyword für die User wichtig sind, und fassen diese für den Texter zusammen.

Wichtig: Damit die Rankingchancen steigen, sollte der Text natürlich keine Kopie der Top 5 bei Google sein, sondern er sollte neue, interessante Informationen liefern. Im Bereich YMYL (Your Money Your Life) müssen Seiten einen E-A-T-Filter bei Google passieren. Daher sollten Aussagen immer mit entsprechenden Quellen (Links) belegt werden, um die Glaubwürdigkeit zu stärken.

In den Google-Guidelines wird sehr gut zusammengefasst, was ein Text alles haben muss, damit dieser rankt
(Übersetzung auf OnlineMarketing.de (Link))“

Johannes Beus: „Erstens: Keyword/Themen-Recherche. Für welche Suchbegriffe möchte ich mich bewerben, welche Keywords gehören zu einem Themen-Cluster und werden zusammen auf einer Seite behandelt, ab wo werden neue Seiten erstellt?
Zweitens: Festlegen des Content-Formats. Welches Format eignet sich für dieses Thema am besten? Brauche ich Texte, Diagramme, Bilder, Videos, Audio? Wenn ja, in welcher Länge und mit welchem Fokus?
Drittens: Erstellen der Inhalte. Umsetzung von 1. und 2.
Viertens: Tracking/Optimierung. Dauerhaftes Nachverfolgen des Erfolgs: erreichen wir unsere Ziele? Wenn nein: Anpassen der Inhalte. Ebenfalls: Prüfung, ob sich die Suchintention für das Thema verändert.“

Marco Janck: „Als erstes suche ich mir ein passendes Thema aus und versuche, dafür zwei Haupt-Keywords zu fixieren. Dann fange ich an zu recherchieren und ein Gefühl für das Thema zu bekommen. Was schreiben andere zu dem Thema? Wie gut ranken welche Texte? Welche Suchintention scheint aktuell den Hauptfokus in den Ergebnissen auszumachen?

Dann geht es an die Perspektiven. Für wen ist dieses Thema interessant bzw. wer hat in dem Thema die größten Problemstellungen? Altersgruppen, soziale Unterschiede, technische und emotionale Blickwinkel. Für jeden Bereich versuche ich als erstes einen emotionalen Trigger-Text zu verfassen. Danach schreibe ich zu jedem Bereich 5 Fragen heraus, die beantwortet werden sollten.

So kommen bei 5 Personas oder Zielgruppen schnell 5 Fragen zusammen. Neben der Einleitung versuche ich, jede Frage mit ca. 300 Worten Antwort zu betexten. Sind also 25 x 300 Worte = 7.500 Worte plus Einleitung. Wenn es weniger sein soll, dann nehme ich weniger Personas mit rein. Diese Wortmenge macht aber nur Sinn, wenn ein informationsorientiertes Such-Interesse angenommen werden kann.“

Olaf Kopp: „Ich analysiere als allererstes die zum Thema passenden Keywords, bestimme daraus ein bis zwei Hauptkeywords und Nebenkeywords, meist nach Suchvolumen und Relevanz für das Unternehmen. Diese analysiere ich dann hinsichtlich der klassischen Suchintentionen (info, info-trans, trans-info, trans) und den Micro-Intent [Anmerkung WORTLIGA: Absicht des Nutzers]. Über den Micro-Intent kann ich dann eine Content-Art ableiten (z. B. Listicle, How-to, Defintion …). Auch die favorisierten Medienformate wie Bilder oder Videos kann ich über SERP-Analysen identifzieren.

Zum Schluss mache ich eine TF-IDF-Analyse für das Hauptkeyword und los geht’s.“

Mit irgendeinem Argument muss sich mein Artikel das Ranking verdienen.

Kai Spriestersbach

Kai Spriestersbach: „Je nachdem, ob das Thema oder gewisse Keywords die Vorgabe sind, beginne ich damit, einen Meta-Titel für die Keywords zu finden oder eben die relevanten Suchanfragen für das Thema.

Dafür schaue ich mir die Top 10 bei Google an, um ein Gefühl dafür zu bekommen, was Google für relevant hält und wo sich Chancen für eine Positionierung ergeben. Mit irgendeinem Argument muss sich mein Artikel ja das Ranking verdienen. Das kann beispielsweise sein, dass die Informationen in den rankenden Artikeln veraltet sind und ich mit aktuellen Zahlen und Fakten punkten kann. Manchmal gilt es auch, den umfangreichsten Beitrag zu verfassen oder einen extrem knackigen mit vielen Aussagen als eine Art von Checkliste etc. pp.“

Peer Wandiger: „Also erstmal muss ich sagen, dass jeder Text, den ich schreibe, Google-Traffic bekommen soll. Wüsste nicht, warum das mal nicht gewünscht sein sollte.

Meine Vorgehensweise ist deshalb eigentlich immer gleich. Ich suche mir ein spannendes Thema, das meine Leser interessieren könnte und zu dem ich was Interessantes beizutragen habe.

Dann recherchiere ich, trage Ideen zusammen und baue so eine Struktur für den Artikel auf.

Anschließend schreibe ich den Artikel und baue alle Infos ein, die ich dazu finden konnte bzw. für wichtig halte. Auch Beispiele.

Danach überarbeite ich den Artikel, versuche, möglichst wenig Text-Fehler drin zu lassen, strukturiere ihn, ergänze Grafiken bzw. Fotos und optimiere die Headline.

Natürlich optimiere ich den Text auch hinsichtlich SEO, ohne es dabei aber zu übertreiben.“

Wenn der Suchende auf deiner Seite sein Ziel nicht erreicht, wird deine Seite nicht dauerhaft in den Top-10 von Google vertreten sein.

Johannes Beus

Definition: Was ist ein SEO-Text für Dich und welche Aufgaben erfüllt er?

Fabian Auler: „Es gibt keinen SEO-Text (mehr). Wir schreiben ausschließlich Texte für Nutzer und optimieren auf deren Bedürfnisse. Es geht darum, mit einem Text Lösungen oder Unterhaltung anzubieten. Die Zeiten von sinnfreien Keyword-Schleuder-Texten sind einfach vorbei.“

Johannes Beus: „SEO-Texte, wie es sie noch vor 5 Jahren gab, funktionieren heute in dieser Form nicht mehr. Google lässt sich nicht mehr durch möglichst günstige und lange Texte in die Irre führen, sondern versteht die Intention hinter der Suche. Wenn der Suchende dann auf deiner Seite sein Ziel nicht erreicht, wird deine Seite nicht dauerhaft in den Top-10 von Google vertreten sein. Daher ist Google-Optimierung heute Optimierung deiner Seite auf die Suchintention: nur, wenn du diese erfüllst, hast du Anrecht auf einen Platz auf der ersten Seite. Texte sind dabei, neben anderen Medien, weiterhin der wichtigste Baustein.“

Marco Janck: „Es gibt keinen SEO-Text. Es gibt nur sinnvolle Texte für User. SEO kommt erst mit der Ausformung eines semantisch passenden Gesamtwortkörpers dazu. Der darf den Text aber nicht inhaltlich zerstören.“

Olaf Kopp: „Beim Begriff SEO-Text bekomme ich Zuckungen. Ich weiß aber, was Du meinst. Nennen wir es einen suchmaschinenfreundlichen Text. Dieser ist darauf ausgerichtet, die Suchintention als Suchabsicht eines Nutzers zu bedienen. Landingpage folgt Suchintention.“

Kai Spriestersbach:

„Ein SEO-Text ist für mich im Grunde jeder Text, der in der Suchmaschine indexiert werden soll, um eine bestimmte URL zu einem Keyword(-Cluster) zum Ranken zu bringen.“

„Natürlich muss jeder Webseiten-Text weitere Aufgaben erfüllen, also den Nutzer abholen, informieren, beraten, etwas verkaufen und so weiter. Ein Text sollte niemals nur geschrieben werden, um der Suchmaschine Futter zu bieten. Das wäre eine verschenkte Chance in Sachen Zielerreichung.“

Peer Wandiger: „Reine SEO-Texte gibt es bei mir nicht. Ich versuche, möglichst interessante und hilfreiche Artikel für meine Zielgruppe zu schreiben. Das ist mir das Wichtigste.

Dass man heutzutage diese Texte dann auch noch hinsichtlich Google optimieren muss, gehört dazu.“

Welche Länge ist aus Deiner Erfahrung optimal? Gibt es die?

Fabian Auler: „Nein! Ein Text für eine Über-uns Seite braucht nicht mehr als 100 Wörter zu haben. Ein Text über einen Autor wie Charles Bukowski sollte mindestens 3.000 Wörter haben – es gibt keine Schablone für die Textlänge.“

Johannes Beus: „Es gibt keine perfekte Länge. Je nach Branche, Suchintention und Umfeld kann die erwartete Antwort nur ein Wort umfassen oder aber die Länge eines Buches annehmen.“

„Wichtig ist es daher, im ersten Schritt das perfekte Content-Format zu definieren. Analysiere dafür die Google-Suchergebnisse für dein Thema: mit welchen Formaten und Längen sind andere bereits erfolgreich?“

Marco Janck: „Bei informationsorientierten Suchanfragen zeigen Erhebungen, dass Wortmenge über 3.000 Worten zu besseren Rankings führen können. Ich orientiere mich immer sehr an der Wortmenge der Konkurrenz. Hier versuche ich 500 Worte über der höchsten Wortmenge in den TOP20 zu liegen, wenn möglich ist dennoch ein Mehrwert für den User zu generieren.“

Olaf Kopp: „Es gibt keine optimale Länge. Ich habe bisher im Rahmen von SERP-Analysen noch nie eine Korrelation zwischen Textlänge und Rankings feststellen können. Ein Text ist so lang wie er sein muss, um die Suchintention zu erfüllen. Manche Themen benötigen 3.000 Wörter. Manche nur 400. Da Google aber eine bestimmte Textlänge benötigt, um Content semantisch zuzuordnen und bewerten zu können, würde ich schon 200 bis 300 Wörter als Mindestlänge empfehlen. Natürlich hat ein längerer Text mehr Potential, um im Longtail zu ranken als ein kürzerer.

Kai Spriestersbach: „Optimal wofür? Es gibt keine optimale Länge aus SEO-Sicht und auch nicht aus anderen Perspektiven. Ich würde sagen: so lange wie nötig, so kurz wie möglich!

Texte unnötig aufzublasen und die Informationsübermittlung dadurch unnötig in die Länge zu ziehen ist eine Unart, die wir Pro-Wort-Abrechnungsmodellen zu verdanken haben.

Kai Spriestersbach

Webseitentexte sind keine Prosa und nur in den seltensten Fällen Belletristik.“

Robert Weller: „Die ideale Länge – oder sagen wir besser Umfang – kann nicht pauschal definiert sein. Studien suggerieren immer häufiger, dass long-form Content „die SERP dominiert“, aber welchen Impact hat das auf mein Business? Jeder muss das Ziel seiner Inhalte selbst definieren: Über Rankings und die dadurch generierte Sichtbarkeit in Suchmaschinen, die sich positiv auf die Markenbekanntheit auswirkt. Oder über Seitenaufrufe, die zum Beispiel durch Anzeigen monetarisiert werden. Oder eben über Conversions, die eine Transaktion im Sinne der Umsatzgenerierung beschreiben. Wieso sollten bspw. kürzere Inhalte nicht auch gut konvertieren können? Es gibt nur eine Antwort auf diese Frage: Teste es!“

Peer Wandiger: „Lange Texte funktionieren oft schon besser, aber das ist nicht das Entscheidende. Der Text sollte so lang sein wie nötig. Ich möchte alle wichtigen Infos und Tipps unterbringen, die für den Leser interessant sind und die ich bieten kann.

Wenn der Text nach 400 Wörtern damit fertig ist, ist das okay. Ich habe einige sehr gut performende kurze Texte. Wenn der Text allerdings 2.000 Wörter lang wird, ist das auch okay.

Ich blähe meine Texte nicht künstlich auf, nur weil das nach Meinung einiger SEOs gerade besonders gut funktioniert.“

Die Nutzung der richtigen Keywords resultiert automatisch aus der Themen-Recherche.

Johannes Beus

Wie arbeitest Du mit Keywords im Text?

Fabian Auler: „So etwas wie Keyword-Dichte geben wir nicht vor. Der Texter soll so schreiben, dass der Leser sofort versteht, worum es in dem Text geht und welche Lösungen er zu erwarten hat. In der Regel wird das dann auch von Google positiv angenommen. Der Texter ist frei von strikten Vorgaben wie der Keyword-Dichte und kann durch diese Freiheit einen super Text für den Leser schreiben.“

Johannes Beus: „Die Nutzung der richtigen Keywords resultiert automatisch aus der Themen-Recherche.“

Marco Janck: „Ich nutze für die Textoptimierung das Tool TermLabs.“

Ich halte Überschriften und Absatz-Anfänge für die wichtigsten Stellen im Text und würde die relevanten Keywords dort platzieren.

Olaf Kopp

Kai Spriestersbach: „Zunächst einmal schreibe ich meinen Text vollkommen losgelöst von irgendwelchen Keyword- oder Termanalysen. Mein Ziel ist es, den besten Artikel zu verfassen, der das gesetzte Ziel erreicht.

Über Tools wie HyperSuggest und Termlabs arbeite ich in der Regel mit einer Liste von W-Fragen, die ich vorab recherchiert habe und deren Beantwortung ich für sinnvoll halte. An diesen hangle ich mich gerne entlang, greife interessante Aspekte aus bereits rankenden Artikeln auf und stricke daraus einen roten Faden, der sich durch den Beitrag zieht und eine nachvollziehbare Geschichte oder einen logischen inneren Aufbau besitzt.

Dann und erst dann überprüfe ich die Termgewichtung mit dem Termlabs TF-IDF Data-Tool. Der erste Check ist immer, ob die Suchphrasen bzw. Keywords, für die der Artikel ranken soll, auch tatsächlich die dominantesten Terme sind. Konkret bedeutet das, dass in einem Text zum Thema „Marketing“ das Wort „Marketing“ den höchsten TF-IDF-Wert haben sollte.

Oft liefert die Analyse der wichtigsten Terme in den rankenden Dokumenten weitere Terme, die für sinnvolle Aspekte stehen, die im Text einarbeite, falls ich dies für sinnvoll halte.“

Peer Wandiger: „Natürlich versuche ich, wichtige Keywords des Artikels häufiger zu verwenden. Das aber nicht allein aus SEO-Gründen. Schließlich soll auch der Leser beim Scannen des Artikels schnell wissen, worum es geht.“

Dem Nutzer muss sofort klar werden, um was es im Artikel geht.

Kai Spriestersbach

An welche Regeln hältst Du Dich beim Verwenden von Suchbegriffen?

Fabian Auler: „Es gibt ein paar Basics, wie dass das Mainkeyword in der H1-Überschrift vorkommen sollte. Jedoch passieren solche Basics bei der Texterstellung oftmals ganz automatisch – ich finde es absolut schrecklich, dem Texter irgendwelche strengen Vorschriften zu machen.“

Johannes Beus: „Auch wenn es abgedroschen ist: schreibe Texte für Menschen, nicht für Crawler.“

Marco Janck: „Ich fokussieren mich auf die Welt der beiden oben genannten Hauptkeywords.“

Kai Spriestersbach: „Dem Nutzer muss sofort klar werden um was es im Artikel geht. Daher verwende ich die relevanten Suchbegriffe im Seitentitel, der Überschrift H1 und meist nochmal im ersten und letzten Satz des Beitrags. Nach Möglichkeit sollte auch die URL den Hauptbegriff enthalten und natürlich die Meta-Beschreibung für eine verbesserte CTR (Click Through Rate).

Ansonsten muss jeder Suchbegriff mindestens einmal, aber so oft wie sinnvoll im Artikel vorkommen. Die Keywords der anvisierte Suchphrase sollten die dominantesten Terme in der TF-IDF-Analyse sein. Proof-Keywords, also Terme, die in sehr vielen der rankenden Dokumente vorkommen, versuche ich ebenfalls zu berücksichtigen. Sie gehören zu einem wichtigen Aspekt, den ich berücksichtigen sollte.“

Peer Wandiger: „Es nicht zu übertreiben, aber auch nicht zu vernachlässigen. Ich nutze das Yoast SEO Plugin bzw. das RankMath Plugin und die helfen dabei, nichts Wichtiges zu übersehen. Aber ich optimiere auch nicht auf diese Plugin-Anzeigen hin, sondern daraufhin, dass der Artikel für die Leser sehr gut lesbar und hilfreich ist.“

Tools blicken nur in die Vergangenheit, wenn es um Suchvolumen geht.

Marco Janck

Wo findest Du Keywords?

Fabian Auler: „Mit ganz verschiedenen Methoden, die wir meistens miteinander kombinieren – sei es über eine Konkurrenzanalyse mit SISTRIX, einer Keyword-Recherche mit dem kwfinder oder mit ahrefs. Das Keyword-Set erarbeiten wir bei der Keyword-Recherche, hierfür werden anfangs in einer Brainstorming-Runde alle wichtigen Begriffe des Kunden gesammelt, um später daraus mit unseren SEO-Tools die besten Keywords herauszufinden. Wir analysieren hierbei u.a. Suchvolumen, Konkurrenz, Search Intent und mehr.“

Johannes Beus: „Es gibt nahezu kein Thema, zu dem es im Internet nicht schon Inhalte gibt. Und Google zeigt uns durch das Ranking deutlich, welche dieser Inhalte den Erwartungen der Nutzer entsprechen (die weit vorne) und welche nicht (die weit hinten). Daher schaue ich mir an, welche Begriffe, Synonyme, Themen und Formate die Inhalte nutzen, die bereits erfolgreich sind.“

Marco Janck: „Grundsätzlich nutze ich den Google Keyword-Planer und SISTRIX für die Keywordrecherche. Jedoch nicht bei völlig neuen Themen. Die Tools blicken nur in die Vergangenheit, wenn es um Suchvolumen geht. Gerade Corona hat gezeigt, dass manchmal der Traffic eher in der Zukunft liegt. Hier muss man sich dann am Bauchgefühl und den Problemen der Menschen orientieren. Empathie hilft hier.

Olaf Kopp: „Keyword-Planer, ahrefs, Termlabs, SERPs und Wettbewerber.¡

Kai Spriestersbach: „Ich verwende ahrefs großartigen Keywords Explorer 2.0, den Google Ads Keyword Planner, HyperSuggest, Termlabs.io sowie die SISTRIX Toolbox um relevante Keywords zu finden und ggf. mit Daten angereichert zu clustern und zu priorisieren.“

Keywords entdecke ich am liebsten im Gespräch mit der Zielgruppe oder durch ein Brainstorming.

Robert Weller

Robert Weller: „Keywords entdecke ich am liebsten im Gespräch mit der Zielgruppe oder durch ein Brainstorming. Daraus ergeben sich nämlich oft Begriffe, die noch gar keine klassischen “Keywords” sind, für die ich aber “als First-mover” eine Nachfrage generieren kann (so wie ich das beispielsweise vor einigen Jahren mit Content Design gemacht habe). Ansonsten nutze ich natürlich den Suchschlitz bei Google, YouTube oder auch mal eine Hashtag-Suche.

SEMrush ist hilfreich, um den größeren Kontext zu definieren und answerthepublic.com eine nette Ergänzung, um Fragen zu identifizieren.

Nachdem (!) ich einen Text geschrieben habe, mache ich dann auch gerne mal eine Termfrequenz-Analyse, derzeit über contentbird, um zu überprüfen, ob ich essenzielle Aspekte eines Themas ausgelassen habe – bewusst oder unbewusst. Die jüngste Ergänzung in meinem “Tech Stack” ist thruuu, das ich ein Stück weit zur Planung sowie abschließend zur Optimierung nutze.“

Peer Wandiger: „Die meisten Keywords ergeben sich aus den Artikel-Ideen, die ich habe. Teilweise schaue ich dann noch in ein SEO-Tool, was wohl noch verwandte Begriffe sind oder nach welcher der Keyword-Varianten die Zielgruppe am häufigsten sucht.“

Verkaufe ich Atom-U-Boote, reicht mir alle fünf Jahre der eine, richtige Besucher.

Johannes Beus

Wie entscheidest Du, ob sich ein Text zum Thema lohnt?

Fabian Auler: „Das hängt von verschiedenen Faktoren ab und kann so pauschal nicht beantwortet werden. Das Suchvolumen, die Konkurrenz und das Potenzial, Leads über dieses Keyword zu generieren, sind wichtige Kriterien. Oft kann der Kunde zusätzliche Informationen aus seiner Datenanalyse beisteuern, diese fließen dann ebenfalls mit in die Analyse ein. Wir denken, dass es generell wichtig ist, unsere Ergebnisse immer eng mit dem Kunden abzustimmen.“

Johannes Beus: „Das hängt stark vom jeweiligen Business-Case ab: verkaufe ich Atom-U-Boote, so reicht mir alle 5 Jahre der eine, richtige Besucher. Verkaufe ich Massenprodukte an Endverbraucher mit 0,3 Prozent Marge, brauche ich ganz andere Besucherzahlen. Daher ist das Suchvolumen auf den Keywords, für die ich ranken möchte, relevant. Aber mindestens genauso wichtig ist das mögliche Traffic-Potential:

„Durch unterschiedliche SERP-Layouts gibt es Suchbegriffe, bei denen nur wenige Prozent der Nutzer überhaupt noch auf einen organischen Treffer klicken. Diese Fragen muss ich klären, bevor ich Inhalte erstelle.“

Marco Janck: „Es gibt Texte, die schreibe ich nicht nach wirtschaftlichen KPIs, sondern aus dem Bauch heraus. Das sind dann oft Community-Themen. Aus wirtschaftlicher Sicht muss die Seite eine Möglichkeit haben, breit zu ranken. Es muss möglich sein, Traffic aus vielen Quellen zu generieren. Wenn Mitbewerber für 50 bis 100 TOP 10 und hunderte von TOP 100 Keywords ranken (Anm. d. Redaktion: Die gemeinte Metrik ist SISTRIX) und ein hoher prognostizierter Traffic Wert dahintersteht, dann gehe ich das Thema an.“

Olaf Kopp: „Das Potential in Form von Nachfrage. Anders ausgedrückt durch die Summe der einzelnen Haupt- und Nebenkeywords.“

Kai Spriestersbach: „Die Gründe hierfür können vielfältig sein. Mal ist das Thema aus strategischer Sicht so wichtig, dass ich darüber schreiben muss. Ein andermal habe ich einfach Sendungsdruck und will etwas loswerden.“

„Aus SEO-Sicht ist ein Thema immer spannend, wenn es ausreichend relevanten Suchtraffic zu holen gibt oder ich mir damit Verlinkungen anderer Webseite oder Social Media Shares erhoffe.“

Robert Weller: „Für mich ist das grundsätzlich eine strategische Frage. Wenn ich mich zu einem Thema positionieren will, dann komme ich grundsätzlich über die Story, nicht über die Keywords oder die Suchmaschine als einer von vielen Kanälen. Ich definiere also erstmal, warum ich mich mit dem Thema befasse, wieso ich das kann (Kompetenz, Leidenschaft etc.), inwiefern das für meine Zielgruppe relevant ist (Keywords, Fragen etc.) und wie ich mich differenzieren kann (z. B. durch meine Expertise, Erfahrung, Sichtweise etc.).

Ob ich das in einem Text, einem Artikel oder einer Seite manifestiere, ist dann eher eine Frage der Iteration. Idealerweise fang ich erstmal klein an, um zu validieren, ob meine Story eine Resonanz erzeugt. Wenn die Weiterentwicklung zu einer eigenen Seite (Pillar Page o. Ä.) z. B. zum Zwecke besserer Rankings zielführend ist, dann mache ich das. Meine Erfahrung hat aber gezeigt: ein guter und gut gestalteter Artikel ist oftmals völlig ausreichend.“

Peer Wandiger: „Wenn ich Lust auf den Artikel habe und ich auch das Gefühl habe, meine Leser interessieren sich für ein Thema, dann schreibe ich ihn. Ich bin Blogger und Autor in erster Linie und nicht SEO. Deshalb schreibe ich für Menschen und auch wenn ich teilweise natürlich schon Affiliatelinks etc. im Hinterkopf habe, muss ich den Artikel einfach gern schreiben wollen.“

Müssen SEO-Texter auch Meta Title und Description schreiben können, oder ist das die Aufgabe eines SEO-Kollegen?

Fabian Auler: „Nein, müssen sie nicht. Es ist auch falsch zu denken, dass Title Tag und Description nur einmal vergeben werden und dann nie wieder geändert werden. Der Title Tag ist ein sehr wichtiger Rankingfaktor und sollte regelmäßig getestet und entsprechend verbessert werden.“

Johannes Beus: „Ich bin kein Fan davon, Aufgaben und Verantworten in diesem Fall zu trennen. Wer auch immer eine Seite erstellt, ist für den Erfolg des Inhalts bei Google verantwortlich. Das reicht von der Recherche des Themas über die Definition des Content-Formats bis zum Erstellen des Inhalts inklusive aller notwendigen Metadaten.“

Marco Janck: „Einen guten Titel zu schreiben ist Aufgabe eines guten Texters. Vielleicht sogar die Aufgabe eines extra genutzten Werbetexters. Es ist DER Schlüsselreiz, wenn es um Klick-Wahrscheinlichkeiten geht. Die Description ist auch wichtig, aber im Vergleich zum Titel untergeordnet.“

Olaf Kopp: „In unseren Content-Briefings geben wir den Textern Vorschläge für Title und Description mit. Der Texter kann sich natürlich auch selbst ein Bild von den SERPs machen und dann diese gestalten, um sich abzuheben.“

Kai Spriestersbach: „Es macht aus meiner Sicht absolut Sinn, wenn sich der Texter (der sich mit dem Thema ohnehin im Detail auseinandergesetzt hat) eine catchy Überschrift, einen optimalen Title und eine klickstarke Meta-Beschreibung dazu einfallen lässt. Der SEO-Kollege bzw. die SEO-Kollegin hat für mich hier eher die Aufgabe, dies zu kontrollieren und Hinweise für Verbesserungspotential zu geben.“

Peer Wandiger: „Als Blogger oder Website-Betreiber sollte man heute sicher die Basics der Suchmaschinenoptimierung kennen und dazu gehören auch Meta Title und Description. Allerdings kaufe ich keine Texte ein, ich habe nur einen Mitautor in meinem Blog. Da optimiere ich teilweise die SEO-Angaben, aber die Texte sind schon sehr gut.“

Eine Seite, ein Thema.

Johannes Beus

Konzentrierst Du Dich in SEO-Texten auf einen Begriff, oder auf mehrere?

Fabian Auler: „Wir versuchen immer, um ein Main Keyword ein sogenanntes Keyword-Cluster zu bilden. Beispiel: „Bester Rasenmäher kaufen“ und „Bester Rasenmäher günstig kaufen“ sind sich so ähnlich, dass sie in einem Text beantwortet werden können.“

Marco Janck: „Ich fokussiere mich immer auf zwei Einzelkeywords und hänge ein paar sinnvolle und suchvolumenstarke Mehrwortkombinationen dran. Dieses Set von maximal 10 Worten und Kombination packe ich ins Tages-Tracking meiner Tools.“

Olaf Kopp: „Google rankt Inhalte und nicht Keywords. Von daher berücksichtigen wir Haupt- und Nebenkeywords und wollen dafür gefunden werden.“

Kai Spriestersbach: „Wenn die Zielsetzung ein Single-Term ist, beispielsweise eine Kategorie-Beschreibung über „Marketing“, dann ist dies natürlich der Kern und das Zentrum des Textes. Das bedeutet jedoch nicht, dass ich dabei andere Neben-Begriffe ignoriere.

Jedes Thema, jeder Begriff muss durch Kookkurrenz relevanter Terme gestützt werden. Das bedeutet vereinfacht ausgedrückt, dass in einem Text zum Thema „Bank“ mit hoher Wahrscheinlichkeit auch „Geld, Kredit, Konto, etc.“ vorkommen, wenn das Kreditinstitut gemeint ist. Und „Park, Garten, Rasen, etc.“ wenn die Sitzgelegenheit gemeint ist. Das lässt sich aus Sicht der Suchmaschine statistisch berechnen und sollte daher auch bei der Erstellung eines guten Textes berücksichtigt werden.“

Peer Wandiger: „Das hängt stark vom Thema ab. Schreibe ich ein Produkt-Review, dann geht es meist nur um ein Hauptkeyword, das Produkt eben.

Aber es gibt auch viele Artikel, die umfangreichere Themen behandeln und da denke ich nicht in SEO-Grenzen. Wenn es Sinn macht für den Leser, mehrere Themen zu behandeln (z. B. zu vergleichen), dann mache ich das.“

Einige Seiten unserer Kunden ranken auch zu Begriffen, die gar nicht direkt im Fließtext vorkommen.

Fabian Auler

Auf wie viele Begriffe konzentrierst Du Dich in Deinen Texten maximal? Gibt es diese Obergrenze für Dich?

Fabian Auler: „In der Regel empfiehlt es sich, erst einmal auf ein Main Keyword zu konzentrieren und dann zu schauen, welche weiteren Keywords zum Text passen könnten.“

Johannes Beus: „Generell: eine Seite, ein Thema. Je nach Thema kann es dort viele Begriffe aus dem Longtail um dieses Thema geben. Eine Durchmischung über mehrere Themen hinweg auf einer Seite (beispielsweise einen Glossar mit vielen Themen auf einer Seite) würde ich aber vermeiden.“

Olaf Kopp: „Das hängt von der semantischen Breite des Themas ab. Du kannst mit einem Text teilweise für mehrere hundert Suchterme ranken.“

Kai Spriestersbach: „Nein. Es muss in den Text, was zu dessen Zielerreichung notwendig ist. Die dafür sinnvollen Begriffe ergeben sich aus der Recherche, dem Wettbewerbsumfeld und der Termanalyse.“

Peer Wandiger: „Nein, da gibt es keine feste Grenze, aber die meisten Artikel sind schon relativ fokussiert auf ein Thema.“

Gibt es noch eine Frage, die ich zum Thema SEO-Texte stellen sollte und was ist Deine Antwort darauf?

Fabian Auler: „Keine direkte Frage, aber ein Tipp am Ende noch: Wir sehen es immer wieder: ein Text kann auch zu hunderten von Begriffen ranken. Einige Seiten unserer Kunden ranken auch zu Begriffen die gar nicht direkt im Fließtext vorkommen. Google wird immer besser darin auch Synonyme zu erkennen. Wenn der Text eine hohe Qualität hat, rankt er oft automatisch ohne irgendwelchen zusätzlichen Textanalyse Tools, die die WDF/IDF Werte ermitteln. Wenn man mit solchen Tools arbeitet, kann sich die Problematik ergeben, dass man damit eine gute Kopie der TOP 10 erstellt, aber damit nichts neues mehr erstellt.

„Google will, dass man Inhalte um neue Informationen erweitert.“

Statt sich auf quantitative Keyword-Dichten zu konzentrieren, sollte man lieber versuchen, seine Texte mit Informationen anzureichern, die man sonst nirgendwo liest. Auch hier gilt: einmal einen Text erstellen und dann wird der schon irgendwie ranken, funktioniert oft nicht. Ein Text sollte stetig erweitert werden, um die Rankings zu halten und ggf. auszubauen.“

Marco Janck: „Text ist nur ein Teil bei der Optimierung einer URL. Vergesst nie die Macht der Bilder und der Conversion-Elemente bzw. setzt gezielt auf Gamification, um die User inhaltlich zu begeistern. Die Kombination von Formaten ist der Schlüssel zum dankbaren User.“

Olaf Kopp: „Warum nutzt Du den Begriff SEO-Text?“
Gidon Wagner (Redaktion): „Weil viele Leser ihn verwenden und ich Dich stellvertretend für die Nutzer frage. Wenn daraus folgt, dass der Begriff sinnlos ist, ist auch das eine gute Erkenntnis für das Publikum.“

Kai Spriestersbach: „Welchen Editor verwendest Du zum Schreiben?“ Hierauf habe ich ehrlich gesagt noch keine gute Antwort. Aktuell schreibe ich in meine Texte in Word. Aber ich wünsche mir einen richtig guten Editor! Am besten mit den TF-IDF-Daten von Termlabs, den W-Fragen aus HyperSuggest, der Lesbarkeitsanalyse der WORTLIGA und einer richtig guten Rechtschreib- und Grammatikprüfung. Wieso baut eigentlich niemand sowas?“

Peer Wandiger: „Die Frage nach der langfristigen Sinnhaftigkeit von SEO-Texten finde ich spannend. Natürlich ist Schreiben Handwerk und auch SEO ist Handwerk. Dennoch habe ich teilweise bei SEO-Texten und SEO-Textern das Gefühl, dass hier nur noch nach Google geschaut wird. Da fehlt mir das Herzblut und die Leidenschaft für den Text.

Und wenn Google dann in ein paar Jahren mal wieder ganz andere Schwerpunkte bei den Texten setzt, was ist dann mit den alten Artikeln?“

Wie gehst Du mit Bildern, Videos, Tabellen oder anderen Extras im Text um? Mit welchen Elementen arbeitest Du gern und machst gute Erfahrungen?

Fabian Auler: „Es kommt hier wirklich auf den jeweiligen Fall an – ist es ein Text für eine Shop-Kategorie oder ein Text für einen Blog oder Magazin? Hier bieten sich jeweils unterschiedliche Elemente zur Auflockerung an. Bilder, Videos, Tabellen und mehr sind mittlerweile Pflicht für ein gutes, modernes Content Design. Je besser der Text „optisch“ aufbereitet ist, desto mehr Menschen werden diesen auch lesen – und genau das belohnt auch Google früher oder später mit guten Rankings!“

Johannes Beus: „Auch das hängt vom Umfeld ab: welche Medien und Content-Formate sind bereits erfolgreich, was erwarten die Nutzer? Es gibt keine pauschalen Wahrheiten. Für jedes Thema muss man eigene, richtige Parameter finden.“

Marco Janck: „Bilder und Grafiken sind Pflicht, um eine Textwüste zu vermeiden. Videos sind aufwendig und neben der Gamification sicherlich die Content-Königsklasse.
Bedenke: Die Produktion einer Holistischen Landingpage, die eine größtmögliche Tiefe und Breite für den User zeigt, kostet schnell mehrere tausend Euro.
Aber das führt dazu, dass man sich verdammt viel Mühe gibt und das ist dann wohl die Geheime Zutat. Klasse statt Masse.“

Olaf Kopp: „Generell entspricht ein guter Content den verschiedenen Konsumvorlieben eines Nutzers. Über die bereits angesprochenen SERP-Analysen lassen sich die favorisierten Medienformate für ein Keyword oder Thema identifizieren. Darüber bestimme ich die Mediendiversität, die ein Content haben sollte.“

Kai Spriestersbach: „Ich bin ein absoluter Gegner davon, Medien in einen Artikel einzufügen, nur damit ein Bild, ein Video oder eine Tabelle im Beitrag ist. Wenn ich teilweise Kollegen sehe, die schlechte YouTube-Videos der Konkurrenz einbinden, nur um ein Video auf der Seite zu haben, frage ich mich, ob denen die Zielsetzung ihrer eigenen Webseite überhaupt klar ist.

„Wenn es hingegen dem Leser hilft, etwas zu verstehen, zu illustrieren, aber auch um zu unterhalten oder aufzulockern, setze ich gerne Grafiken, Fotos, Videos und andere Elemente ein, die den Text in kleinere Häppchen gliedern oder Informationen über weitere Kanäle ins Gehirn meiner Besucher transportieren.“

Sehr gute Erfahrungen habe ich mit der Erstellung sehr informativer YouTube-Videos gemacht. Diese verbessern die Seite, auf der sie eingebunden sind und können selbst Traffic und Views auf YouTube anziehen. Damit machen diese sich häufig doppelt bezahlt. Leider ist die Produktion von wirklich guten Videos sehr zeitintensiv.“

Peer Wandiger: „Ich versuche, Screenshots, Grafiken und Bilder einzubauen, wenn es sich anbietet und einen Mehrwert für die Leser darstellt. Tabellen nutze ich hin und wieder, aber in Mobil-First-Zeiten sind Tabellen so eine Sache. Selbst,photzo wenn sie reponsive sind, sehen die auf dem Smartphone meist nicht sehr übersichtlich aus.
Videos nutze ich bei ein paar Projekten stärker, aber ich bin eher der Autor. Ich schreibe lieber (lacht).“

Wir bedanken uns bei unseren Interview-Partnern:

Fabian Auler: Farbentour

Johannes Beus: SISTRIX

Marco Janck: SUMAGO

Olaf Kopp: AUFGESANG

Kai Spriestersbach: SEARCH ONE

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