Verständlichkeitsforschung

Die Verständlichkeitsforschung beschäftigt sich damit, welche Eigenschaften Texte gut verständlich machen. Ihre Erkenntnisse unterstützen Dich dabei, verständliche Texte zu schreiben.

Verschiedene Stufen der Verständlichkeitsforschung

Die Verständlichkeitsforschung reicht bis in die 1920er-Jahre zurück. Zu den wichtigsten Konzepten und Forschungszweigen gehören die folgenden:

Lesbarkeitsforschung

Die Lesbarkeitsforschung entwickelte sich in den USA. Sie konzentrierte sich auf den Zusammenhang zwischen Textmerkmalen und der Verstehbarkeit von Texten. Aus der Lesbarkeitsforschung entwickelten sich Lesbarkeitsformeln, die heute noch verwendet werden, darunter der Flesch-Reading-Ease oder Flesch-Grad.

Hamburger Verständlichkeitsmodell

Das Hamburger Verständlichkeitsmodell stammt aus den 1970er-Jahren und geht von vier Kriterien für die Verständlichkeit von Texten aus: 

  • Einfachheit 
  • Gliederung/Ordnung 
  • Kürze/Prägnanz 
  • Zusätzliche Stimulanz

Für die Bewertung von Texten schlägt das Modell fünf Abstufungen für jedes Kriterium vor. Lies unseren ausführlichen Glossartext zum Hamburger Verständlichkeitsmodell, um mehr zu erfahren.

Die WORTLIGA Textanalyse unterstützt Dich beim Schreiben und hilft Dir, Deine Texte verständicher zu formulieren
Karlsruher Verständlichkeitskonzept

Mit dem Karlsruher Verständlichkeitskonzept knüpfte die Übersetzungswissenschaftlerin Susanne Göpferich an das Hamburger Verständlichkeitsmodell an. Es berücksichtigt zusätzlich zu Textmerkmalen zum Beispiel den Leser, den Adressat und den Zweck von Texten. 

Statt vier schlägt Susanne Göpferich sechs Kriterien vor: 

  • Prägnanz
  • Korrektheit
  • Motivation
  • Struktur
  • Simplizität
  • Perzipierbarkeit (Wie leicht lassen sich Informationen aus einem Text über die Sinnesorgane aufnehmen?)
Hohenheimer Modell der Textverständlichkeit

Dieses komplexe Modell entstand an der Universität Hohenheim und berücksichtigt neben Texten den mündlichen Sprachgebrauch. Außerdem bezieht es Faktoren mit ein, die nicht für eine Beurteilung der Textverständlichkeit geeignet sind. Dazu gehört die Konzentration des Lesers oder Hörers.

Tipps aus der Verständlichkeitsforschung für Deine Texte

Die oben aufgeführten Konzepte eignen sich unterschiedlich gut, um Texte auf ihre Verständlichkeit hin zu überprüfen. Modelle wie das Hohenheimer Modell der Textverständlichkeit sind weit entwickelt, lassen sich aber nur eingeschränkt anwenden. Das Hamburger Verständlichkeitsmodell liefert eine gute Basis, um Merkmale von Texten zu überprüfen, ignoriert aber wichtige Faktoren wie die Zielgruppe und den Zweck. 

Wir empfehlen Dir deshalb: 

  • Überlege vor dem Schreiben, welche Zielgruppe Du mit einem Text ansprechen und was Du erreichen willst. Auch wo ein Text erscheint – zum Beispiel in einem Online-Blog, auf einer Unternehmenswebseite oder in einem Print-Katalog – macht einen Unterschied. 
  • Überprüfe Texte mit der WORTLIGA Textanalyse. Das Tool zeigt Dir Merkmale wie lange Wörter, Passivsätze oder unpersönliche Sprache an. So kannst Du Deine Texte Schritt für Schritt verständlicher machen. 

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