Tools für Einfache Sprache: Wie Du KI vernünftig einsetzt

Manche verlassen sich zu stark auf KI, andere trauen ihr gar nicht. Der Mittelweg fußt auf Vernunft: Mit einem kritischen Blick machen Tools uns effizienter – und besser. KI ist ein Werkzeug. Was kann man von ihr beim verständlichen Schreiben erwarten?

Kann man Text-Qualität objektiv bewerten?

KI-Tools für „Einfache Sprache“ wie Plain von WORTLIGA vereinfachen komplizierte Fachtexte in Sekunden. Analyse-Tools wie die Textanalyse berechnen in einem Wimpernschlag etwas so Komplexes wie Verständlichkeit. Was früher allein Experten bewerten konnten, macht jetzt Software. Sie ersetzt die Experten aber nicht. Denn einerseits arbeitet jede Software nach Regeln, die davor Menschen festgelegt haben. Andererseits sollten immer Menschen entscheiden, ob ein Tool für die Praxis taugt. Und Anwender sollten immer einen kritischen Blick auf die Ergebnisse haben.

Trotz Sprachniveaus, Flesch-Wert und DIN-Normen: Schreib für Deine Zielgruppe

Das Sprachniveau B1 ist ein Maßstab für Verständlichkeit, vergleichbar mit einem Lesbarkeitsindex. Texte auf B1-Niveau zeichnen sich zum Beispiel durch „Alltags- und Berufssprache“ aus. Natürlich verstehen sich der Schreiner und der Mediziner nicht, wenn beide in ihrer Fachsprache sprechen. Aber beide wissen, was ein Schreibtisch ist, auch ohne grandiose Deutschkenntnisse. Software misst den Durchschnitt, der die beiden verbindet. Am Ende entscheidest Du als Autor, ob Dein Text zu einem Schreiner oder Mediziner passt – oder gar zu beiden. Die Ergebnisse der Textanalyse oder KI-Übersetzungen bringen Dich dabei schneller ans Ziel.

Wie misst Software das Sprachniveau?

Die WORTLIGA Textanalyse misst dafür zum Beispiel die Länge von Sätzen. Sie analysiert die Komplexität der verwendeten Wörter und erkennt komplizierte Formulierungen. Das Tool prüft außerdem, wie viel Prozent Deines Textes aus gebräuchlichen, allgemein verständlichen Wörtern besteht. Daraus berechnet das Tool den Lesbarkeitsindex und das Sprachniveau. Auf dieser Grundlage bietet Dir die Software verständlichere Formulierungen an.

Wie wichtig dabei die verschiedenen Faktoren sind, haben wir in ausführlichen Tests mit Beispieltexten von Sprachinstituten und Regierungsseiten herausgefunden. Stur, aber zuverlässig ermittelt die Textanalyse diese Aspekte in Deinen Texten und berechnet daraus das Sprachniveau. So bewertest Du schnell, ob Dein Text für eine breite Zielgruppe verständlich ist.

Was kein Tool messen kann: Dein Wissen über die Zielgruppe

Die Verständlichkeit eines Textes hängt nicht nur von messbaren Merkmalen ab. Verschiedene Zielgruppen, Hintergründe, Wissen und Berufe mit eigenem Fachjargon machen es kompliziert. Deswegen verstehst Du einen Text leichter als ich und andersrum. Die Lesbarkeit und das Sprachniveau sind also grobe Aussagen über die Qualität eines Textes. Die Feinheiten bewertest Du. Deswegen solltest Du Deine Zielgruppe gut kennen.

Textanalyse-Tools und KI: Werkzeuge sind keine Wundermaschinen

Wie in der Tischler-Werkstatt, reicht auch beim Schreiben und Überarbeiten von Texten das beste Werkzeug allein nicht aus. Ohne das nötige Know-how und Übung kann man keinen perfekten Schnitt machen. Genauso ersetzt KI nicht die menschliche Erfahrung. Die WORTLIGA-Software und ähnliche Tools analysieren Texte. Sie zeigen Schwachstellen auf. Diese Tools sparen Zeit und machen auf verbesserungswürdige Bereiche aufmerksam. Die endgültige Qualität und Verständlichkeit eines Textes hängt jedoch immer vom Autor ab. Schreiben ist Handwerk – ob Du Werbetexter bist, oder Sachbearbeiterin in einer Versicherung.

Vom Sprachniveau bis zur DIN-Norm: Nichts ersetzt Dein Wissen über die Zielgruppe

Standards und Richtlinien helfen bei der Orientierung. Für klares und verständliches Schreiben gibt es Regeln. Sie stammen beispielsweise von der Gesellschaft für deutsche Sprache und Stil-Experten wie Wolf Schneider. Vorgaben für Journalisten macht etwa die Deutsche Presse-Agentur. 

Meist versteckt hinter der Bezahlschranke des Beuth Verlags, aber dennoch wichtig sind ISO- und DIN-Normen, etwa für „Einfache Sprache“. Kritiker sagen, dass Text-Tools diese Normen nicht einhalten können. Ich sage: Mit Tools können Autoren DIN-Normen wie für Leichte Sprache oder Einfache Sprache noch besser einhalten – in weniger Zeit und mit weniger Mühe. Natürlich ersetzt kein Tool die dafür nötigen Schulungen, Berater und Richtlinien in Organisationen.

Menschliche Urteilskraft und technische Unterstützung zusammen sind der Schlüssel. Die Kombination aus beidem hilft, das Publikum besser und zuverlässiger zu erreichen. Deswegen setzen zum Beispiel Unternehmen wie die Generali Deutschland AG die WORTLIGA Textanalyse für kundenfreundliches Schreiben ein – damit geschulte Mitarbeiter sich selbst verbessern können. Damit Kunden besser verstehen. KI kann die Effizienz und Präzision verbessern. Trotzdem muss der Anwender die Bedürfnisse des Empfängers verstehen und die fachliche Richtigkeit bewerten können.

Live-Webinar: „Einfach schreiben mit KI“

Was kannst Du von KI beim Schreiben und Überarbeiten erwarten? Wie setzt Du sie am besten ein? An Beispielen lernst Du im Webinar mit Gidon Wagner, wie KI bei verständlichen Texten hilft.

Wann und wo?

Freitag, 22. März 2024 von 10:00 Uhr bis 11:00 Uhr
Teilnahme über „Zoom“
Dein Dozent: Gidon Wagner