So schreibst Du für Leser mit wenig Zeit

Leser haben keine Geduld – schon 2017 zeigte Google, dass die Hälfte der Smartphone-Nutzer eine Seite verlassen, wenn sie nicht in drei Sekunden lädt. Dieser Trend verschärft sich. Wie schreiben wir für Menschen mit wenig Zeit?

Ohne lange Vorrede

Komm direkt auf den Punkt. Die Zeiten, in denen lange Einleitungen gefragt waren, sind vorbei. Du kennst sie selbst: Kaputt-optimierte Seiten, bei denen man sich erst durch eine Flut von Wörtern kämpfen muss, bevor man zum eigentlichen Inhalt kommt. Das frustriert nicht nur, es kostet auch wertvolle Zeit.

Verständlich

Verständlichkeit und Lesbarkeit sparen Lesern Zeit – wir lesen rund 50 Prozent schneller, wenn Texte klar und verständlich sind. Kurze Sätze, klare Aussagen schonen die Geduld von Lesern. Und Klartext verbessert die Beziehung zwischen Leser und Autor – die Effekte von klarer Sprache auf Leser, Unternehmen und Behörden zeige ich im Whitepaper „Der Klartext-Effekt„.

Wenn Du schreibst, soll der Text direkt ins Hirn fließen. Der Leser soll ihn sofort verstehen, ohne über die Sätze nachzudenken. Das macht nicht nur Spaß, sondern hält auch den flüchtigen Leser bei der Stange. Fass Dich kurz, aber mit Abwechslung – damit das Lesen zum Vergnügen wird.

Tipp: Einfach schreiben braucht Übung: Lerne in meinem Kurs, Dich verständlich auszudrücken.

Analysiere die Verständlichkeit Deiner Texte kostenlos und verbessere sie in der WORTLIGA Textanalyse. Das Tool zeigt Dir auch wichtige Statistiken wie die Lesezeit Deines Textes an.

In Häppchen

Dr. Jörg Bockow bringt es in unserem bald erscheinenden Kurs „Verständlich verwalten“ für Behörden auf den Punkt: Schreib nicht mehr als sieben Zeilen pro Abschnitt. Das gilt besonders für die Darstellung auf Smartphones. Lange Textblöcke? Ganz schlecht. Halte Dich an die Regel: Ein Gedanke pro Satz, ein Thema pro Absatz. So bleibt Dein Text auch für den eiligsten Leser zugänglich.

Mit klarer Struktur

Eine klare Gliederung ist so wichtig wie die klare Sprache selbst. Baue Deinen Text so auf, dass Leser leicht von einem Punkt zum nächsten springen können. Benutze eindeutige, ansprechende Überschriften, Zwischenüberschriften und Listen. So kann der Leser den Text überfliegen und sich schnell orientieren, welcher Teil für ihn besonders relevant ist.

Die vier Faktoren für verständliche Sprache: Einfachheit, Gliederung, Kürze und anregende Zusätze.

In Listen

Listen sind ein Geschenk. Sie brechen komplexe Informationen in verdauliche Stücke herunter. Nutze sie, um Deine Inhalte übersichtlich zu präsentieren. Das Gehirn liebt es!

Mit Bildern

Bilder lockern nicht nur den Text auf, sie vermitteln auch schnell und effizient Informationen. Achte darauf, dass sie zum Text passen und den Inhalt unterstützen. Ein gutes Bild sagt oft mehr als ein langer Absatz.

Mit stetem Zweifel

Überprüfe Deine Texte immer wieder. Ist das wirklich so verständlich formuliert, wie es sein könnte? Nutze Tools wie die WORTLIGA Textanalyse oder unseren KI-Übersetzer „Plain“ für verständliche Sprache. Du wirst laufend bessere Formulierungen finden. Sei aber auch beim Einsatz von Tools kritisch mit den Ergebnissen.

Ansprechend und mit hohem Anspruch

Sprich direkt mit Deinen Lesern. Sie suchen Qualität und wollen schnell viel lernen. Nimm ihre Bedürfnisse ernst und biete ihnen informative und interessante Inhalte. Ziel ist, dass sie sich an Deinen Text erinnern. Nicht nur wegen des Inhalts, sondern auch wegen der Präsentation. Studien zeigen übrigens, dass Menschen sich wichtige Informationen um 41 Prozent besser merken, wenn sie klar und verständlich beschrieben sind.

Ziel: Anerkennung Deiner Leser

Indem Du diese Prinzipien befolgst, schaffst Du Texte, die nicht nur gelesen, sondern auch geschätzt werden – selbst von Menschen mit wenig Zeit. Dein Anspruch ist es, die Erwartungen Deiner Leser nicht nur zu erfüllen, sondern zu übertreffen. Damit hinterlässt Du einen guten, bleibenden Eindruck und gibst ihnen das Gefühl, ihre Zeit sinnvoll investiert zu haben.