Bildhafte Sprache

Bildhafte Sprache macht Texte anschaulich und weckt Emotionen. Darum spielen Metaphern eine zentrale Rolle in Werbetexten oder Geschichten. Aber bildhafte Sprache hat noch viele weitere Vorteile.

Hier erfährst Du, welche das sind und wie Du Metaphern oder Vergleiche richtig einsetzt. Außerdem gehen wir darauf ein, warum Bilder, die unser Gehirn zu gut kennt, nicht mehr wirken.

Warum bildhafte Sprache überzeugt 

Bildhafte Formulierungen haben mehrere Vorteile:

  • Deine Texte wirken lebendiger. 
  • Sie wecken Emotionen bei Lesern.
  • Aussagen bleiben besser im Gedächtnis, weil sich das Gehirn Informationen am ehesten einprägt, wenn sie sich mit Bildern verknüpfen lassen.
  • Komplexe Informationen sind leichter verständlich

Zusammengefasst macht bildhafte Sprache Deine Texte spannend, leicht verständlich und einprägsam. Das liegt auch daran, dass sie verschiedene Hirnareale aktiviert.

Wichtig: Es gibt Fälle, in denen eine bildhafte Sprache nicht die richtige Wahl ist. Dazu gehören zum Beispiel Behördenanweisungen oder Bedienungsanleitungen. Verzichte auf Metaphern immer dann, wenn Du nüchtern schreiben willst.

Bildhafte Sprache: Beispiele und Stilmittel

Bildhafte Verben

“Die junge Frau geht am Schaufenster vorbei.” Dieser Satz ist vor allem eines: langweilig. Deutlich besser sieht es aus, wenn Du aus dem “geht” ein “schlendert” “bummelt” oder “stolziert” machst.

Genauso verhält es sich mit “einen Keks essen” und “an einem Keks knabbern” oder mit “eine Cola trinken” und “eine Cola schlürfen”. Bildhafte Verben sorgen für sinnliche Reize und lassen lebendige Bilder im Kopf entstehen. Dabei gibt es alleine für das Wort “gehen” unzählige Alternativen. Die Recherche lohnt sich. 

Tipp: Die WORTLIGA Textanalyse ist ein Hilfswerkzeug und unterstützt Dich beim Schreiben als Autor. Sie markiert mögliche Schwachstellen in Deinem Text und Du entscheidest, wie er für Dich besser klingt.

Bildhafte Sprache für wirksame Vergleiche

“Sanft wie Seide”, “stark wie ein Baum” oder “so betörend wie der Duft von Rosen”: Auch Vergleiche rufen Bilder hervor. Außerdem ist die Stärke eines Baumes eine andere als die eines Löwen. Du drückst also mehrere Eigenschaften aus, ohne viele Adjektive zu verwenden.

Noch anschaulicher werden Vergleiche, wenn Du sie erweiterst. Ein Beispiel dafür wäre “stark wie ein Baum, der seit Jahrhunderten Wind und Wetter trotzt”.

Aber Vorsicht: Viele Vergleiche tauchen so oft auf, dass sie angestaubt wirken, wie eine Floskel. Überlege es Dir deshalb gut, ob du “schnell wie der Blitz” schreibst oder eine originellere Variante wählst. 

Metaphern

Metaphern unterscheiden sich von Vergleichen dadurch, dass ein Vergleichswort wie “mit” oder “als” fehlt. Außerdem lassen sie mehr Bedeutungsspielraum. Nicht umsonst gehören sie zu zentralen Stilmitteln in Gedichten.

Berühmte Beispiele aus der Werbung sind die folgenden:

  • “Red Bull verleiht Flügel” (Red Bull)
  • “Auf diese Steine können Sie bauen” (Schwäbisch Hall) 
  • “Mach Dir Freude auf” (Coca Cola)

In diesen Fällen genügen wenige Worte, um eine ganze Reihe an Assoziationen und starke Bilder im Kopf hervorzurufen. 

Auch bei Metaphern ist ein vorsichtiger Umgang mit abgedroschenen Redewendungen angesagt. Formulierungen wie “maßgeschneiderte Konzepte” sind allgegenwärtig und alles andere als spannend. Sprachwissenschaftlicher haben herausgefunden, dass bei ihnen sogar ein Gewöhnungseffekt eintritt. Das Gehirn verarbeitet sie wie “normale Wörter”. Das macht viele Vorteile bildhafter Sprache zunichte.

Noch ein Tipp: In der Eile entstehen schnell schiefe Metaphern. Nimm deshalb Deine Metaphern genau unter die Lupe, ob sie in dem betreffenden Kontext Sinn machen. Wenn Du von der Spitze des Eisbergs redest, denke daran, dass der Eisberg in diesem Fall etwas Negatives ist. Die Metapher eignet sich nicht, um die Vorteile eines Geschäftsmodells anzusprechen. 

Verwende bildhafte Sprache in der richtigen Dosierung 

Wie so oft bei sprachlichen Stilmitteln ist auch bei bildhafter Sprache das richtige Maß entscheidend. Wenn sich eine Metapher an die nächste reiht, wirkt das meist nicht anschaulich, sondern überladen. Außerdem wirkt eine übertrieben bildhafte Sprache negativ auf die Verständlichkeit

Wenn Du keine Lyrik, sondern Werbetexte schreibst, setze Vergleiche und Metaphern maßvoll ein. Achtest Du zusätzlich auf stimmige und originelle Bilder, wertest Du Deine Texte deutlich auf. Sie sind überzeugender, besser verständlich und schöner zu lesen

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