Fokus: Wie konzentriere ich mich auf das Wesentliche?

Scheiß Kreativität! Sie bringt uns weiter. Und im selben Moment hält sie auf; ich laufe im Zickzack durch meine vielen Einfälle. Ich musste schmerzhaft lernen, dass ohne Ideen zwar nichts geht, aber dass eine Idee allein nichts wert ist. Die Antwort ist also, mich zu konzentrieren – MIT all meiner Kreativität. Nicht nur auf neue Ideen, sondern auf Wege, um diese Ideen umzusetzen.

Es ist nicht schwer, sich zu konzentrieren. Im Zickzack laufen und arbeiten ist schwer. Und ich tue es nur, weil ich denke, ich muss es tun.

Es ist nicht schwer, sich zu konzentrieren. Das sage ich, Gidon Wagner, der gerne vier Sachen nebeneinander macht und das Gießkannenprinzip neu erfunden hat. Andere verspritzen ihre Energie mit der Gießkanne, statt mit einem konzentrierten Strahl zum Ziel durchzudringen. Ich aber sitze mit meiner Gießkanne in einem Ideen-Karussell und träufle überall ein bisschen was drauf von meiner kreativen Energie.

Ich bin das Musterbeispiel für AD(H)S im Erwachsenenleben. Aber es funktioniert. Es gibt zum Glück die Phasen, wo ich stundenlang meine Konzentration auf einen Punkt richte. Das sind die Momente, wo ich von etwas begeistert bin, wo ich ein Ziel vor Augen habe.Wo ich etwas Bestimmtes erreichen will. Für mich, oder für einen Kunden, für einen Freund.

Mir vorstellen, wie es werden soll: Das ist einer der Schlüssel zum konzentrierten Arbeiten. Zum konzentrierten Unternehmertum. Zum Dicke-Bretter-Bohren: Mir ein Ziel zu setzen und mir vorzustellen, was am Ende rauskommen soll.

Der wichtigere Schlüssel ist aber: Die Begeisterung nicht mehr zu verlieren. Und das geht nur, indem ich an meiner Einstellung arbeite.

Geht es Dir auch so?

Jeder von uns kann sich vorstellen, wie er in der Hängematte liegt, die Scheine auf dem Smartphone-Display zählt. Der größte Engpass ist nach meiner Erfahrung unsere Einstellung. Ein gutes Beispiel ist die WORTLIGA Textanalyse. Seit einem Jahr verkaufen wir die Premium-Version unseres etablierten Tools für bessere Texte. Und was mache ich? Ich verliere den Fokus. Ich sehe, wie sich täglich neue Kunden zum Tool anmelden und verliere dieses Wunder aus den Augen. Dieses Wunder, dass uns hunderte Nutzer für unser Tool bezahlen, Monat für Monat.

Und was sage ich? Das reicht mir nicht! Ich will auch noch mein Text-Coaching verkaufen. Das ist noch viel geiler! Und ich will endlich mit meinem Blog anfangen, Geld zu verdienen! Und dann sind da noch meine eigenen Kunden, die ich neben meiner Arbeit bei der WORTLIGA habe. Aaaach, und wenn ich mit meinem Blog Geld verdiene, muss ich nicht mehr so viel Aufträge nebenbei annehmen! Also, nächtelang ran an den Speck, neue Landing Pages bauen; Kurse entwickeln. Digitale Produkte, ich komme! Ratet mal, wie effektiv das ist, so etwas nebenbei machen zu wollen!

Was ist Dein Brett vor dem Kopf?

Neulich hatten wir dann wieder unseren alljährlichen Strategie-Workshop mit Karsten Hutzler aus Hamburg. Und er hat mir die Augen geöffnet:

MIN JUNG, KONZENTRIER DICH AUF DEIN TOOL (Karsten kommt wie gesagt aus Hamburg). Die Leute reißen Euch das aus der Hand, ohne dass Ihr Euch dafür ein Bein ausreißt. Da müsst Ihr dran bleiben! Da müsst Ihr Euch drauf konzentrieren!

Wie recht Karsten hat. Und natürlich bringt er das auf seine einzigartige, ehrliche, menschlich unverwechselbare Weise mit seinen vielen Jahrzehnten Vertriebserfahrung rüber. So, dass ich mich frage: Was habe ich die letzten Monate gemacht?

  • Ja, ich habe die WORTLIGA Akademie gegründet,
  • ein wöchentliches Live-Coaching mit dankbaren Teilnehmern gehalten
  • Mich um den Vertrieb für die WORTLIGA gekümmert
  • Meine Kunden mit Beratung ein bisschen erfolgreicher gemacht.
  • Ja, ich habe nachts für meinen Herzbiskopf-Blog geschrieben und Menschen haben mir in Tränen für meine Beiträge gedankt.

Ich habe viel bewegt. Aber wie viel habe ich mich dabei in Richtung meines eigentlichen Ziels bewegt?

Mehr Ruhe! Mehr Platz für Entspannung, Kunst und persönliche Weiterentwicklung. Mehr finanzielle Freiheit, finanzielle Flexibilität.

Ich habe überall mitgemischt und tolle Sachen aufgebaut. Aber was davon ist so weit, dass es annähernd von selbst läuft oder alleine meine Miete zahlt? Alles ist halb fertig. Geil, aber halb geil. Halb gut. Und deswegen arbeite ich weiter jeden Tag an fünf Fronten, statt an einer. Deswegen verdiene ich mein Geld mit Ach und Krach und ab und zu viel Stress. Ich verschwitze Termine mit Kunden fast, weil ich noch schnell was an einer Landing Page ändern will. Ich verliere jeden Tag meinen Fokus.

Damit ist jetzt Schluss.

Und Olaf Kopp hat Recht, wenn er mir auf Facebook rät: Besser ein Ziel hin zu etwas setzen, anstatt weg von etwas.

Mehr einfach, weniger komplex!

Ich möchte mit Fokus arbeiten. Ich will das tun, was ich liebe: An etwas arbeiten, das alle Menschen weiterbringen kann. Das tue ich, indem ich dieses Tool in der (zumindest deutschsprachigen) Welt bekannt mache. Ein Tool, mit dem jeder besser schreiben und sich ausdrücken lernen kann. Mit dem Menschen enger zusammenrücken, weil sie sich gegenseitig besser verstehen.

Mit dem Menschen sogar mehr Gesundheitskompetenz gewinnen, wie die AOK das nennt in ihrem Praxishandbuch, das ich heute als Belegexemplar zugeschickt bekommen habe. Auf zwei Seiten vorgestellt: Unsere Textanalyse (Seite 98 und 99). Ein Tool, dessen Stärke in seiner Einfachheit liegt, inmitten einer komplexen Welt. Das sich in den letzten sieben Jahren kaum weiterentwickelt hat – und das gerade deshalb so viele Menschen lieben.

 Und wenn von den ganzen tollen Ideen eine auf der Strecke bleibt? Die sind eh alle nichts Wert, wenn sich niemand auf sie konzentriert. Ich konzentriere mich jetzt auf das Eine und mache das mit Aufmerksamkeit. In anderen Worten: Mit Liebe. Wo es uns wohl hinführt? 

Wie finde ich meinen Fokus?

Indem ich nur noch eine Sache auf einmal mache. Aber was verleitet mich überhaupt dazu, so viel auf einmal zu machen? Scheinbare Zwänge! Überzeugungen, dass ich das muss.

Wie finde ich also dauerhaft Fokus? Indem ich infrage stelle, was ich über meine Arbeit glaube. Indem ich die ganzen Zwänge in meinem Kopf auflockere. Konzentrieren geht nur mit Flexibilität, ich muss mich bewegen können, hin zu meinem Ziel. Und frei bin ich sofort, wenn ich meine ganzen „ich muss“-, „ich sollte“- und „ich brauche“-Glaubenssätze hinterfrage.

Hier hat es Karsten für mich getan und mir den Spiegel vorgehalten. Ich musste seinen Rat aber zuerst annehmen. Es für mich verinnerlichen. Dann konnte ich erst meine Einstellung verändern: Ich will so unkonzentriert nicht weitermachen.

Und es muss auch nicht sein. Ich dachte, ich müsste auf allen Hochzeiten tanzen. Als ich drüber nachdachte, fand ich sofort Dinge, die ich gleich sein lassen oder auf mein neues Ziel ummünzen kann.

  1. Da gibt es die Sachen, die sofort zu machen sind – zum Beispiel zum Geld verdienen, Miete zahlen. Aufträge, Anfragen, Angebote.
  2. Dann gibt es die Dinge, die mittelfristig zu erledigen sind. Bei uns vor allem: Die Textanalyse bekannter machen und die Premium-Version weiterentwickeln.
  3. Dann gibt es die Dinge, die einfach als Ideen im Raum stehen. Das ist alles Mögliche; darunter unser Magazin für junge Medienmacher, medianauten.net, das im Moment nicht wichtig für uns ist (aber trotzdem viele zufriedene Leser hat).
  4. Und es gibt die langfristige Vision, meine langfristige Vision als Unternehmer, wo ich mit meinem Unternehmen hin will. Es war für mich immer wichtig, etwas Großes aufzubauen, in dem Technik wie Kunst gleichermaßen Platz haben. Die Vision ist ungebrochen und wir sind auf Kurs.

Was bringt es mir, meine Arbeit in diese vier Punkte zu unterteilen?

Um fokussiert zu arbeiten, dürfen nur  wenige Dinge aus Punkt 1. auf der Liste stehen, die also sofort zu erledigen sind. Optimalerweise nehmen die nicht mehr als zwei Stunden pro Tag in Anspruch. Angebote schreiben, Dinge selbst (statt mit unseren Autoren) umsetzen, und so weiter.

Um fokussiert zu arbeiten, muss ich an den Dingen in Punkt 2. auf der Liste arbeiten. Ich muss Dinge in die Wege leiten, die dazu führen, dass meine Vision aus Punkt 4. in absehbarer Zeit Realität wird. Sind meine Aufgaben in Punkt 2. für diese Vision relevant? Und welche meiner Ideen aus Punkt 3. können mir dabei helfen? Und am wichtigsten: Was mache ich jetzt? Was unternehme ich jetzt, damit die Dinge aus Punkt 2. Realität werden und meine Vision näher rückt?

Weniger Ziele, mehr Jetzt

Ich bin zurückhaltend geworden, was große Ziele angeht, wie Du hier nachlesen kannst. Deswegen nehme ich mir kleine Ziele und eine bescheidene Vision vor, auch wenn die sich groß auswirken können. Ich will mein Leben so leben, wie es mir am ehesten entspricht. Ich will genug Geld für all meine technischen Leidenschaften haben, sei es nun Musikproduktion im Heimstudio oder Holzarbeit im Keller.

Ich will mit meinem Geld Gutes tun, großzügig sein. Und ich will mir Zeit nehmen für alle, die mir wichtig sind. Ich will jederzeit Freunde und Familie sehen können (wenn sie Zeit für mich haben). Ich will ausgedehnte Gassi-Runden mit meinem Hund machen. Und ich will ein Unternehmen aufbauen, das einen echt wertvollen Beitrag leistet. Mit der WORTLIGA Textanalyse sind wir da nah dran – oder vielmehr mittendrin.

Bild: Pixabay

Text optimiert mit: WORTLIGA Textanalyse und LanguageTool Plus

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