Content Recycling – Mit altem Content neuen Traffic generieren

content recycling

Regelmäßig qualitativ hochwertige Inhalte zu produzieren, kann sehr aufwändig sein. Der Bereich Content ist zwar der kreativste im Online Marketing, jedoch lassen sich neue Ideen nicht einfach so aus dem Ärmel schütteln. Glücklicherweise muss man nicht immer brandneue Texte erstellen, denn man kann auch alte oder bereits vorhandene Inhalte auffrischen. Wie das geht und auf was Du dabei achten musst, erfährst Du hier!

Content Recycling – Definition

Das sogenannte Content Recycling (Content Reuse) ist eine bewährte Methode im Content Marketing. Content Recycling bedeutet, bestehenden Content (z.B. Blog-Artikel) systematisch und zielgerichtet wiederzuverwenden, also zu aktualisieren, zu optimieren und eventuell erneut online zu stellen oder zumindest erneut auf Social Media zu teilen. 

Content Recycling heißt jedoch nicht, dass Du Duplicate Content erzeugst, also ein- und denselben Text auf mehreren Unterseiten postest. Es bedeutet lediglich, dass Du den bestehenden Artikel textlich bearbeitest, damit auffrischst und wieder bewirbst. 

Sowohl für die Suchmaschinen als auch für die Leser ist hochwertiger Content mit Mehrwert wichtig. User wollen News, Informationen oder Tipps lesen, die auf ihre persönliche Situation, ihre Wünsche und Vorstellungen eingehen sowie Fragen beantworten. Die beständige Erstellung von frischen Beiträgen geht jedoch mit einem riesigen zeitlichen sowie finanziellen Aufwand einher. Erschwerend kommt hinzu, dass Content gezwungenermaßen altert und Themen mit der Zeit aus den verschiedensten Gründen an Relevanz verlieren oder veraltete Themen und Fakten behandelt werden. 

Mit folgenden Tipps und Tricks zeigen wir dir, wie Du bereits erschienene Blog-Beiträge nutzen und alte Inhalte effizient wiederverwenden kannst. Damit gewinnst Du neue Leser und erhöhst deine Reichweite, was wiederum in neue Aufträge und Umsätze münden kann!

Content Recycling – Deine Vorteile

  • Erneute Verbreitung von Content steigert die Reichweite.
  • Du bekommst mehr Leser und somit auch mehr Kunden.
  • Der Arbeits- und Zeitaufwand verringert sich deutlich.
  • Du schöpfst das Potenzial eines Textes maximal aus. 
  • Die durchgehende Vermittlung einer Botschaft sensibilisiert Nutzer und stärkt die Markenpositionierung.
  • Die Nutzung neuer Formate eröffnet den Zugang zu Zielgruppen, die nicht auf den bisherigen Kanälen aktiv waren. 
  • Evergreen Content vermittelt bewährte Informationen mit aktuellem Bezug.
  • Du hältst den einmal produzierten Content länger am Leben; er bleibt also über einen längeren Zeitraum relevant für Leser.

Content Recycling, Republishing und Remastering – was sind die Unterschiede?

Neben dem Content Recycling gibt es noch weitere Strategien, alte Inhalte neu anzuwenden. Inwiefern sich diese voneinander unterscheiden, klärt folgende Übersicht:

Content Republishing

Inhalte werden hier lediglich erneut veröffentlicht bzw. auf Sozialen Netzwerken beworben, ohne Änderungen am Text oder den Bildern/Videos vorzunehmen. Diese Art des Content Recyclings eignet sich, wenn Themen aus der Vergangenheit erneut relevant werden. Ein Artikel zu beispielsweise den besten Last Minute Muttertagsgeschenken, kann somit jedes Jahr nochmals beworben werden, ohne jährlich einen neuen Blogbeitrag dazu kreieren zu müssen.  

Content Remastering

Hier nimmt man Verbesserungen am Text vor, beispielsweise im Rahmen einer Suchmaschinenoptimierung. Man ermittelt neue passende Keywords, WDF*IDF Begriffe und passt die Textlänge den Artikeln der Mitbewerber an. Das eignet sich besonders dann, wenn Du für alte Beiträge mehr Leser gewinnen möchtest und/oder Ressourcen für die Produktion neuer Artikel schonen willst. 

Content Recycling

Content Recycling bedeutet eigentlich den Content lediglich in neuen Formaten und Kanälen auszuspielen; also einen Blogbeitrag auf Facebook und Co. zu verlinken. Aber oftmals inkludiert Content Recycling auch das Remastern und Republishen der entsprechenden Inhalte. 

Wann eignet sich Content Recycling am besten?

Gerade bei Evergreen Content eignet sich die Methode des Recyclings sehr gut, denn das sind Themen, die immer gefragt sind bestehend aus Informationen und Fakten, die immer gelten. Der einzige Unterschied ist, dass sie neu aufbereitet und nach aktuellen Ranking Faktoren und SEO-Erkenntnissen optimiert werden. 

Um Inhalte mit Recycling-Potenzial zu identifizieren, ist eine tiefgehende Analyse erforderlich. Denn nicht jeder Text ist für eine Aufbereitung gleichermaßen geeignet – auch wenn es sich augenscheinlich um Evergreen Content handelt. Wichtig ist, dass die Inhalte für Deine Zielgruppe relevant sind: Demnach kommen nur zeitlose oder zumindest aktuelle Inhalte für Content Recycling infrage! 

Verschiedene Arten des Content Recyclings

Um Content Recycling, Remastering oder Republishing zu betreiben, stehen dir folgende Möglichkeiten der Content-Bearbeitung zur Verfügung: 

Content splitten

Der Content, zum Beispiel ein umfangreicher Blogbeitrag, wird hierbei in kleinere, leicht konsumierbare Häppchen aufgeteilt. So kann großer holistischer Content in mehrere einzelne Beiträge gesplittet werden, die sich je einem Teilbereich des ganzheitlichen Themas widmen. 

Inhalte erweitern

Kurze Beiträge kannst Du erweitern, indem Du eine neue Recherche startest und den bestehenden Text mit neuen oder zusätzlichen Informationen anreicherst, sodass alle Fragestellungen des Lesers in nur einem einzigen Beitrag behandelt und beantwortet werden. 

Texte bündeln

Logisch zusammenhängende Beiträge eines Themenfeldes lassen sich auch gut zu einem neuen Beitrag bündeln, der das übergeordnete Thema ganzheitlich behandelt (Holistischer Content). 

Content umwandeln

Hiermit ist die Aufbereitung von Content für neue Kanäle gemeint. Dabei lässt sich ein veröffentlichter Blogpost beispielsweise als Video neu aufsetzen. Auch wenn die Transformation zu Content Recycling zählt, kann diese Form dennoch zeit- und arbeitsaufwendiger sein als die zuvor genannten Strategien. 

Beiträge reposten

Wenn Du Evergreen Content erstellt hast, der zu seiner Zeit eine gute Performance erzielt hat und ein gutes Ranking aufweisen konnte, dann lasse diese Beiträge nicht untergehen. Verlinke die Beiträge auf Social Media und gewinne so die erneute Aufmerksamkeit deiner Zielgruppe. Auf diese Weise kannst Du gute Blogposts wieder ins Gespräch zu bringen. Teste verschiedene Veröffentlichungszeiten und erstelle demnach deinen persönlichen Reposting-Plan. 

Content Recycling – So fängst Du an

Jetzt, da Du weißt, welche Möglichkeiten dir im Rahmen des Content Recyclings zur Verfügung stehen, kannst Du damit beginnen, deine Inhalte zu recyclen. Dazu bedarf es einer Content Strategie, damit die Inhalte tatsächlich mehr Seitenbesucher generieren und Duplicate Content vermieden wird. 

1. Alte Inhalte analysieren

Filtere und priorisiere deinen Content anhand der relevanten Kennzahlen. Je nachdem, welches Ziel Du dir gesetzt hast, können diese Kriterien variieren. Um Inhalte mit Recyclingpotenzial herauszufinden, solltest Du dir unter anderem folgende Kennzahlen genauer ansehen: 

  • Traffic (Seitenzugriffe aus organischer Suche etc.) 
  • Rankings
  • Backlinks & Shares
  • Click-Through-Rate (Klickrate) 
  • Bounce Rate (Absprungrate) 
  • Verweildauer 
  • Conversion Rate

Nicht selten müssen Kennzahlen, Daten oder Fakten überarbeitet und dem aktuellen Stand angepasst werden. Ziehe dafür die neuesten Datensätze von Google Analytics oder ähnlichen Tools heran. 

Vergewissere dich außerdem, dass der ausgewählte Content weiterhin auf deine strategischen und operativen Ziele einzahlt. 

2. Content optimieren

a) Textoptimierung

Setze beim Text Recycling auf SEO-Tools und nutze die WDF*IDF-Methode, um deinen Text mit passenden Keywords zu optimieren. Eine Termfrequenz von um die zwei Prozent ist auch heute noch ideal, ist aber nicht zwingend einzuhalten. Gleichzeitig lohnt sich ein Blick in W-Fragen Tools und Google-Suchanfragen, um den Text so auszurichten, dass er aktuelle Fragestellungen von Usern beantworten kann. Was die Textlänge betrifft: orientiere dich am Wettbewerb und verlängere ggf. den Text. Wenn du mehr als die Konkurrenz schreibst, lieferst du offenbar auch mehr Informationen – weshalb Google deinen Inhalt als relevanter einstuft und dich im Ranking wahrscheinlich weiter nach oben befördert. 

b) Medien ergänzen

Reichere deinen Text mit Bildern, Grafiken und Videos an. Diese bringen Mehrwert, indem Sie den Inhalt anschaulich darstellen oder ergänzen und den Beitrag leicht konsumierbar machen. Wenn Du die Alt-Attribute entsprechend mit Keywords ergänzt, ziehst Du einen zusätzlichen SEO Nutzen daraus. 

c) Interne Verlinkungen optimieren

Prüfe bei der Überarbeitung bestehender Beiträge gleichfalls, ob es Möglichkeiten gibt, um neue interne Links zu setzen. Allerdings solltest Du keinesfalls die URL deines überarbeiteten Artikels verändern. Bereits bestehende Verlinkungen zum Beitrag hin funktionieren dann nicht mehr. 

3. Beiträge neu bewerben 

Deine Website ist mit deinen Social Media Kanälen verknüpft? Super! Poste doch direkt, dass es einen ,,neuen’’ Artikel gibt! So generierst du mehr Traffic!

Ist auch das Entfernen von Content sinnvoll?

Das kommt drauf an! Es gibt einige Vorteile, welche das Löschen bestimmter Beiträge betreffen: 

  • Die Mengenreduktion reduziert Googles “Crawl Budget” und hilft dahingehend die für die organische Suche relevanten Inhalte zu fokussieren. 
  • Eine durchgehend hohe Qualität wiegt schwerer als “ein paar gute Inhalte” inmitten vieler mittelmäßigen. 
  • Je weniger Beiträge Du hast, desto geringer ist das Risiko, dass einzelne Seiten hinsichtlich Keywords konkurrieren. 

Lösche jedoch nicht gleich 80 Prozent deiner Inhalte, sondern wähle mit Bedacht. Beantworte zu jedem Beitrag folgende Fragen: 

  • Wie oft wurde die Seite im letzten Jahr besucht? Ist sie gut auffindbar (via Google oder Site Search)? Crawling Tools (z.B. Screaming Frog) zusammen mit Webanalyse Tools (wie Google Analytics) geben Aufschluss. 
  • Wird auf die Seite intern oder extern (Backlink) verlinkt? Falls ja, existieren Seiten, die ein besseres Linkziel darstellen? Ein Backlink Audit gibt Auskunft darüber. 
  • Sofern eine Seite weder Traffic noch Backlinks aufweist, kann sie offline genommen oder sogar gelöscht werden. 
Content Recycling – Unser Fazit

Hochwertige Inhalte sind eines der wichtigsten Werkzeuge im Digitalen Marketing. Man muss jedoch nicht laufend brandneuen Content produzieren. Auch ,,alte’’ Inhalte können auf kreative Weise umgestaltet und den Besuchern neu ausgespielt werden, indem die Inhalte z.B. mit neuen/aktuellen Informationen angereichert werden oder zusätzliche Informationen durch themenrelevante Beiträge erhalten. Das Recycling im Content Marketing ist somit eine wirkungsvolle Methode, um das Potenzial funktionierender Inhalte bestmöglich auszuschöpfen. 

Recycled Content lohnt sich vor allem dann, wenn die Recherche neuer Inhalte zu zeit- und kostenintensiv ist oder wenn alte Beiträge nicht die nötige Resonanz erhalten haben und einem neuem Publikum vorgeführt werden sollen. Einmal erstellte Beiträge können neue Besucher auf die Website locken und eine wertvolle Position in Suchmaschinen Rankings für Monate oder sogar Jahre begünstigen. Profitiere auch Du davon!

Dieser Artikel stammt von Gastautorin Eveline Misini. Sie ist Redakteurin bei der erfolgreichen SEO-Agentur rankeffect in München.

0 Kommentare

Hinterlasse einen Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert