Satzbau

Der Satzbau legt fest, in welcher Reihenfolge und in welchem Fall Wortarten und Satzglieder zu stehen haben, damit ein Satz verständlich ist und einen Sinn ergibt. Das macht den Satzbau zu einem der grundlegendsten Faktoren der Lesbarkeit eines Textes.

Nicht nur im deutschen Satzbau ist das (gebeugte) Verb als Prädikat der Dreh- und Angelpunkt der Satzbildung:

  • Ein einfacher Hauptsatz folgt dem Schema Subjekt-Prädikat-Objekt (SPO)
  • Ein deutscher Nebensatz wird meist mit dem Prädikat am Ende gebildet
  • Fragen beginnen mit dem Prädikat

Muttersprachler machen sich meist keine Gedanken um den korrekten Satzbau, da sie diesen von frühester Kindheit an als Teil ihrer Spracherziehung erlernt haben. Auch bleibt beim Texten wenig Raum für Kreativität. Sobald zentrale Bausteine willkürlich vertauscht werden, sinkt die Textverständlichkeit auf Meister-Yoda-Niveau. 

Deutscher Satzbau – Beispiele und Stolperfallen

Sollen Haupt- in Nebensätze (oder andersherum) verwandelt werden, wandert das Prädikat von vorn nach hinten (oder andersherum): 

Ich schreibe einen Text

Ich sage, dass ich einen Text schreibe.

Die Flexion (Beugung) des Verbs ändert sich nicht, da Subjekt (Ich) und Objekt (Text) identisch bleiben. Soll aus diesen beiden Aussagesätzen eine Frage werden, wandert das Prädikat unverändert an den Anfang:

Schreibe ich einen Text?

Soll der Satz mehr Informationen über das Subjekt, Objekt oder Prädikat transportieren, kann jeder Satzbaustein weitere Attribute erhalten. Substantive werden zum Beispiel mit Adjektiven und Prädikate mit einem Adverb konkretisiert. Adverbialbestimmungen konkretisieren die Art und Weise, den Ort oder auch den Grund einer Handlung. Auch für diese Erweiterungen gilt ein festgelegter Satzbau. Auf die Spitze getrieben sähe der Beispielsatz mit einem vollen Attribut-Update in etwa so aus:

Als Autor mit vielen Jahren Erfahrung schreibe ich schnell einen schönen, langen Text über den Satzbau für meine anspruchsvollen Kunden, da sie ausgesprochen ungeduldig sind und unter konstantem, starkem Zeitdruck stehen.

Ganz abgesehen davon, dass dieser Satz beim Redigieren angekreidet werden würde, gäbe es kaum eine elegante und sinnvolle Möglichkeit, seine Bausteine umzustellen. So gilt etwa bei Adverbialbestimmungen ebenso eine Rangfolge, die sich grob in der Formel AOZG zusammenfassen lässt: 

Art und Weise, Ort, Zeit, Grund.

Ähnliches gilt für Adjektive, auch wenn die deutschen Regeln hier etwas konfus sind. Laut Duden wären die beiden folgenden Sätze korrekt:

Der große, weiße Hund frisst meine schöne, alte Katze.

Der weiße, große Hund frisst meine alte, schöne Katze.

Theoretisch sind beide Adjektive jeweils gleichwertig, werden mit einem Komma getrennt oder könnten mit einem und verbunden werden. Allerdings sagt das Sprachgefühl, dass die Größe vor der Farbe genannt werden muss. Das deckt sich mit der englischen Regel, nach der Adjektive stets in folgender Rangfolge zu nennen sind: 

  • Meinung, 
  • Größe, 
  • Alter, 
  • Form, 
  • Farbe, 
  • Herkunft, 
  • Material, 
  • Zweck.

Satzbau in Texten korrigieren?

Die meisten Satzbau-Fehler passieren, wenn Du nach dem Check mit unserem Textanalyse-Tool versuchst, Schachtelsätze auseinanderzunehmen oder die Prägnanz einer Aussage durch Satzumstellung zu erhöhen. Gibt Dir die Sprachmelodie keinen Hinweis darauf, ob die Bausteine an der richtigen Stelle stehen, hilft es, sich die Satzbau-Buchstabenfolge SPO-AOZG vor Augen zu führen und Deinen Satz damit abzugleichen. Es sei denn, Du schreibst einen Text für Yoda.

Hole Dir kostenlose Tipps für Deine Texte
im WORTLIGA-Newsletter: