Wie Du Stimmung in Deine Texte bringst und Leser mehr lernen

Wer besser schreiben will, lernt viel von Fotografen: Nicht die Kamera, sondern der Blick des Künstlers bestimmt den Wert eines Fotos. Objektive und sonstige Werkzeuge in der Fototasche sind nur Hilfsmittel.

In Deinen Texten mehr zeigen

„Dein Auge macht das Bild“ – diesen Satz prägte Fotograf Tom Bauer. Beim Schreiben ist es ähnlich: Auf welche Aspekte des Themas lässt Du das Licht Deiner Aufmerksamkeit scheinen? In welcher aufregenden, anregenden Perspektive drückst Du ab? Oder hältst Du einfach drauf und zeigst alles Mögliche, nur nicht das Wesentliche am Thema?

Dein Blick ist wichtiger als die Technik

Warum fotografieren Hundert Menschen einen Baum, aber nur ein Foto berührt für Jahrzehnte, vielleicht Jahrhunderte? Weil uns der Fotograf seinen einzigartigen Blick auf den Stamm schenkt. Vielleicht tritt er nah heran und zeigt uns, wie das Licht darauf fällt. Wie die moosbewachsene, feuchte Rinde das Meer im Hintergrund zu spiegeln scheint.

Die dicke Haut des Baums erzählt in Sekunden eine Geschichte von Jahrhunderten, von Millionen Bewohnern, kurzfristigen Gästen und wie es sich anfühlt, die Finger darüber gleiten zu lassen. Wir können das Holz beinahe riechen, Kinder schmecken es vielleicht sogar. Unser innerer Fotograf zeigt uns vielleicht ähnliche Fotos aus unserem eigenen Leben, und wir fühlen, was sie uns bedeuten. Wir sind hellwach, ganz bei der Sache und wollen mehr erfahren.

Tom Bauer: https://www.tom-bauer-foto.de/

Gib mehr von Dir preis: mit einem einzigartigen Blick auf die Dinge

All diese Eindrücke kann ein Text ebenso gut wie ein Foto hinterlassen. Wie Du das Thema, das Motiv zeigst, das macht Dein Schreiben aus. Techniken, Tools, KI, Storytelling-Prinzipien, das alles gehört in Deine Fototasche – aber nur Dein Auge macht das Bild. Nur Dein ganz persönlicher Blick auf das vielleicht ganz unpersönliche Thema bewegt Menschen, lässt sie innehalten, aufmerksam zuhören, das Thema einatmen und in Beziehung zu Dir treten. So wie wir in Beziehung zum Fotografen treten. Seinen Baum gibt es nur einmal, nur auf seinem Foto. So sehen wir eigentlich weniger den Baum – vielmehr zeigt sich im Bild der Betrachter.

Exkurs: Sag es auf neue Weise – Probiers mit weniger Adjektiven

Adjektive übermitteln mehr Information, weniger Emotion. Ein schöner, alter Baum: das sagt dem Leser nur, dass Du ihn schön findest. Es bewegt nicht in ihm, was Du vermitteln willst, es kommt nicht an.

Warum muss es den Leser bewegen? Weil wir nur mit Emotionen lernen und etwas verinnerlichen. Das bestätigt die Forschung*: Der Motor unseres Gedächtnisses im Gehirn ist eng mit dem Zentrum für Emotionen verbunden. Die Verständlichkeitsforschung zeigt außerdem, dass wir Menschen anregen müssen, damit sie uns besser verstehen.

Emotionen lösen wir zum Beispiel aus, wenn wir verbrauchte, nichtssagende Adjektive wie schön weglassen und stattdessen mit unserem einzigartigen Blick auf das Thema schreiben und erzählen.

Zum Thema: Wie Du Lesern Bäume und andere Lieblingsthemen näherbringst, indem Du Adjektive sparst – das lernst Du im Podcast mit Christoph Seidl von der Akademie der Bayerischen Presse.

Ähnliches Thema: Produkte bewerben: Eine Zeile sagt mehr als tausend Bilder

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