Absätze richtig setzen: So gliederst Du Deine Texte übersichtlich
Der Leser Deiner Webtexte ist scheu wie ein Reh. Oft scannt er Artikel vor dem Lesen grob, um den Aufwand abzuwägen. Wittert er dabei unübersichtliche Texte ohne Absätze und sinnvolle Zwischenüberschriften, verschwindet er wieder im Dickicht des Internets. Es ist egal, wie inhaltlich wertvoll Dein Content gewesen wäre: Dein Leser-Reh ist für immer verschwunden, denn der Internetwald ist groß.
Ein Gedanke pro Satz – ein Gedankengang pro Absatz
Aus anderen Artikeln kennst Du vielleicht schon das Prinzip: ein Gedanke pro Satz. Der Punkt am Ende des Satzes sorgt für eine minimale Pause im Lesefluss und gibt Dir die Gelegenheit, das Gelesene zu verdauen. Denn wir können nicht unbegrenzt viel aufnehmen. Und Dein Leser soll ja alles verstehen, was Du sagst.
Das Textanalyse-Tool der WORTLIGA zeigt dir Sätze mit grenzwertiger Länge übersichtlich an.
Der Absatz ist der große Bruder des Punktes. Der Leser verweilt noch ein bisschen länger und betrachtet den letzten Gedankengang intuitiv als abgeschlossen. So ist es in einer perfekten Welt, und manche Gedankengänge sind sicherlich zu lang für einen einzigen Absatz. Dann gliedere wiederum in sinnvolle Abschnitte, bis Du zu einem ästhetischen Gesamtbild gelangst. Dass gut strukturierte Texte besser ankommen, bestätigt auch das Hamburger Verständlichkeitsmodell.
Wegen des kleinen Bildschirms sehen Absätze auf dem Smartphone noch länger aus. Plane das ein!
Exkurs: Mit dem Prinzip von Verweilpunkten arbeitet auch der stationäre Einzelhandel. Denn wie Du Dir vorstellen kannst, möchten auch Supermärkte Deine Aufnahmefähigkeit hoch halten. Du sollst schließlich alle Produkte wahrnehmen und möglichst viele davon kaufen. Nutze dieses altbewährte Prinzip auch für Deine Texte!
Was Du von Disneyland für Deine Texte lernen kannst
Mitten im Disneyland Paris gibt es eine Plüschfigur, die steht für Dein Wort in einem Satz. Die Figur befindet sich in einem Souvenirladen, das ist Dein Satz. Der Laden ist Teil des Dornröschenschlosses, das ist Dein Absatz. Das Schloss gehört zum Fantasieland, einen der fünf Bereiche, in die Disneyland seinen Park gliedert. Man braucht diese Bereiche, um sich im riesigen Disneyland zu orientieren. Gliedere auch Deinen Text-Park in sinnvolle Bereiche.
Wenn du in einem Artikel mehrere Themen ansprichst, musst Du diese Abschnitte dringend mit Zwischenüberschriften versehen. Gib dem Leser die Chance, sich mental auf die kommenden Inhalte vorzubereiten. Locke ihn mit einem verheißungsvollen Ausblick in den neuen Abschnitt. Angesichts der hohen Absprungraten bei Webtexten kannst Du es Dir nicht leisten, darauf zu verzichten.
Übung für Absätze und Zwischenüberschriften
Folgender Text stammt aus einem Reiseblog und handelt von einem Boxkampf in Thailand. Er enthält weder Absätze noch Zwischenüberschriften. Gliedere den Text in sinnvolle Abschnitte und überlege Dir passende Überschriften. Baue so viele Absätze ein, wie Du für sinnvoll hältst. Überlege Dir gerne auch eine Überschrift für den gesamten Artikel.
Zum Lösungsvorschlag (Originalartikel) gelangst Du hier. Der Bericht stammt von Autor Markus Steiner, sein aktuelles Buch WELTHERZ beschreibt eine faszinierende Reise durch drei Kontinente.
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