Scanbarkeit

Die Scanbarkeit gibt an, wie gut Leser Textinformationen auf einen Blick erfassen können, ohne den gesamten Text lesen zu müssen. Scanbarkeit ist ein Element der Textverständlichkeit und spielt insbesondere bei Online-Content eine Rolle. Als Teil der Usability lassen sich Webseiten danach bewerten, wie gut sich die Texte überfliegen lassen.

Am einfachsten lässt sich Scanbarkeit über Layoutelemente wie Bulletpoints, Fettungen und Zwischenüberschriften herstellen. Allerdings darf die inhaltliche Säule nicht vernachlässigt werden.

Zudem ist Scanbarkeit kein Ziel, sondern Mittel zum Zweck. „Appetithäppchen“ sollen Leser überzeugen, sich dem ganzen Text zu widmen.

Elemente der Scanbarkeit und Beispiele

Scanbarkeit besteht aus drei zentralen Säulen:

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Das Layout bzw. die Formatierung unterteilt den Text optisch in logische Sinneinheiten. Jede Sinneinheit besteht zum Beispiel aus:

  • Aussagekräftigen (Teil-)Überschriften
  • Bulletpoints oder Tabellen mit den wichtigsten Informationen
  • Vergleichsboxen für Vor- und Nachteile (mit entsprechender Kennzeichnung)
  • Hervorhebungen zentraler Informationen
  • Optischen Ankern wie Infoboxen oder Tipp-Boxen

Die inhaltliche Scanbarkeit beruht auf klaren Formulierungen wichtiger Anker sowie dem gekonnten Einsatz von Reizwörtern:

  • (Teil-)Überschriften geben den Inhalt des folgenden Abschnitts wieder (Thema und Ergebnis)
  • Je nach Textart werden Tipps, Checklisten, Anleitungen etc. auch so benannt
  • Soll der Leser einen Fehler vermeiden, ist Achtung oder Aufgepasst sinnvoll

Der (geringe) innere Lesewiderstand ist ein subtileres Element der Scanbarkeit. Über die Satzgestaltung, den Schreibstil und die Prägnanz treffen Leser eine Entscheidung für oder gegen einen Text. 

Dies zeigt sich besonders bei Überschriften. In einem Ratgeber leiten folgende Überschriften eine Anleitung zum Schreinern eines Tisches ein:

  1. Anleitung: Tisch schreinern – so geht’s!
  2. Einfache Anleitung zum Schreinern eines Tisches
  3. So können Sie einen Tisch selbst schreinern
  4. Das musst Du tun, um einen Tisch selbst zu schreinern

Die Satzlänge ist ein ebenso guter Indikator für die Scanbarkeit wie der Einsatz von Kommas: Nebensätze haben in Überschriften nichts verloren. 

Das Schlüsselwort ist Anleitung – darum geht es im folgenden Text. Dementsprechend sollte es am Anfang stehen.

Mit der Kontraktion So geht’s erhält die Überschrift eine lockere Personalisierung als Ansprache-Anker. Das spart die umständliche direkte Ansprache aus (3) und (4). Das Ausrufezeichen fungiert als Signal: Ab hier geht‘s ans Eingemachte.

So schreibst Du einen scanbaren Text

Ein scanbarer Text beginnt nicht mit der Formatierung oder einzelnen Überschriften. Sondern bereits vor dem ersten Satz. Stelle Dir eine entscheidende Frage:

Was will der Leser über das Thema wissen?

Die Antwort bestimmt den Inhalt und die Recherche, den Textaufbau und die letztendliche Formatierung. Sie hilft Dir zudem bei der (optischen) Gewichtung von Informationen:

Im Ratgeberbeispiel zum Schreinern eines Tischs sind Informationen über die Geschichte der Tischschreinerei vielleicht sinnvoll. Den Ausschlag zum Lesen des Textes geben sie nicht.

Betrachte Deine Texte stets durch die Augen Deiner Zielgruppe – und checke auch die Scanbarkeit am besten mit unserem Textanalyse-Tool.

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