Komplexe Themen einfach erklären: Ein Leitfaden

Menschen vertrauen Unternehmen, die auf Fachjargon verzichten. Auch Experten bevorzugen einfach verständliche Informationen. Wie gelingt das bei komplizierten Themen? Dieser Leitfaden regt Dich an und bringt Dich auf Ideen für Produkttexte, Dokumentationen und E-Mails.

Klar statt komplex schreiben – so geht's
  1. Denke aus Sicht des Publikums: Überlege, welche Probleme und Fragen Dein Publikum hat, und richte Deine Inhalte darauf aus.
  2. Zielgruppe durch KI besser verstehen: KI kann das Verhalten und die Bedürfnisse Deiner Zielgruppe analysieren, um die Kommunikation effektiver zu gestalten. Analysiere beispielsweise Kundenrezensionen in Online-Shops, um Gemeinsamkeiten und Bedürfnisse der Kunden besser zu verstehen.
  3. Hoher Lesbarkeitsindex als Richtwert: Texte sollten leicht zu lesen sein. Ein hoher Lesbarkeitsindex gewährleistet, dass der Inhalt frei von Hürden und Ablenkungen ist.
  4. Sprachniveau B2: Halte Dich an das Sprachniveau B2 oder B1, um sicherzustellen, dass Deine Inhalte verständlich, aber informativ sind.
  5. Einfache Sprache auch für Experten: Studien belegen: Auch Experten bevorzugen Informationen, die klar und einfach formuliert sind.1 Sogar Anwälte und Richter wollen insgeheim lieber Klartext als Fachchinesisch lesen. 80 Prozent bevorzugen verständliche Sprache. 2
  6. Vermeide Fachjargon: Verwende allgemein verständliche Begriffe statt Fachjargon, um das Vertrauen Deines Publikums zu gewinnen. Eine Umfrage zeigte: 84 % der Verbraucher vertrauen Unternehmen eher, die auf Fachjargon verzichten.3
  7. Text übersichtlich strukturieren: Gliedere Deine Texte gut, denn Leser neigen dazu, Inhalte zu scannen, statt sie Wort für Wort zu lesen.
  8. Schritt-für-Schritt-Erklärungen: Zerlege komplexe Themen in kleinere, verständliche Schritte. Je spezifischer, desto besser.
  9. Zusammenfassungen und Schlüsselpunkte hervorheben: Fasse die wichtigsten Punkte eines Textes zusammen und hebe sie hervor, um das Verständnis zu erleichtern.
  10. Beispiele aus dem Alltag: Verwende alltagsnahe Beispiele, um abstrakte Konzepte greifbar zu machen.
  11. Einsatz von Analogien und Metaphern: Analogien und Metaphern können komplexe Ideen greifbar und verständlich machen. Sie können aber auch verwirren. Nutze Stilmittel sparsam.
  12. Visuelle Hilfsmittel einsetzen: Bilder, Diagramme und Infografiken können helfen, komplexe Informationen zu vereinfachen.
  13. KI zur Visualisierung von Daten nutzen: Künstliche Intelligenz kann dabei helfen, große Datenmengen in einfache Grafiken und Diagramme umzuwandeln, um komplexe Sachverhalte verständlich zu machen.
  14. Einsatz von Storytelling: Verwende Geschichten, um Deine Inhalte ansprechender zu machen. Beispielsweise können Versicherungen Storytelling nutzen, um komplexe Sachverhalte greifbar zu machen. ERGO macht es in unserer Studie zu verständlichen Versicherungstexten vor.
  15. Interaktive Elemente nutzen: Interaktive Elemente wie Quizfragen oder kurze Umfragen können das Engagement und Verständnis fördern.
  16. Feedback einholen: Lasse Deine Texte von Personen außerhalb Deiner Organisation lesen und bitte um Feedback zur Verständlichkeit.
  17. Einheitliche Sprachregeln für B2B und B2C: Egal ob im B2B- oder B2C-Bereich, eine klare und angenehme Sprache ist entscheidend.

Quellen:

1Nielsen Norman Group: Plain Language Is for Everyone, Even Experts

2 Joseph Kimble, Strike Three for Legalese, in Lifting the Fog of Legalese: Essays on Plain Language 3 (Carolina Academic Press 2006)

3 Simplicity Survey: A Clarion Call for Transparency (2009)

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