Satzlänge

Die Satzlänge misst man im Deutschen über die Anzahl der Wörter. Dabei gilt: Sätze mit weniger Wörtern sind meistens leichter verständlich. Achte besonders dann auf kurze Sätze, wenn Du für ein breites Publikum schreibst.

Durchschnittliche Satzlängen im Vergleich

Wie lang Sätze sind, unterscheidet sich je nach Medium, Zielgruppe und Thema von Texten. So kam eine wissenschaftliche Untersuchung zur Berichterstattung über die Bundestagswahl in der Presse zu folgenden Ergebnissen:

ZeitungDurchschnittliche Satzlänge in Wörtern
Bild11,6
Spiegel14,7
Süddeutsche Zeitung15,4

Sätze in wissenschaftlichen Texten sind häufig zwischen 25 und 29 Wörter lang. In der Literatur sind es oft zwischen 15 und etwas mehr als 20 Wörter. Im Marketing findest Du viele Sätze mit weniger als zehn Wörtern. Die meisten erfolgreichen Slogans sind noch kürzer. Denke zum Beispiel an “Merci, dass es dich gibt” oder “Red Bull verleiht Flügel”

Zum Vergleich: Die deutsche Presseagentur (dpa) sieht neun Wörter pro Satz als Obergrenze für die optimale Verständlichkeit an.

Der Zusammenhang zwischen Satzlänge und Verständlichkeit

In allen Modellen für das Schreiben verständlicher Texte ist die Satzlänge ein entscheidendes Kriterium. Auch das Hamburger Verständlichkeitsmodell rät dazu, kurze Sätze zu verwenden. Dabei spielt die Bereitschaft der Leser eine wichtige Rolle. Wer freiwillig einen Roman oder einen wissenschaftlichen Aufsatz zur Hand nimmt, lässt sich eher auf lange Sätze ein. Im Internet dagegen lesen Menschen eiliger und verlieren schneller die Aufmerksamkeit. 

Die WORTLIGA Textanalyse unterstützt Dich beim Schreiben. Sie markiert u.a. lange Sätze, die Du aufteilen kannst.

Orientiere Dich am besten an folgenden Faustregeln für leicht verständliche Texte: 

  • Verwende maximal 15 bis 20 Wörter pro Satz.
  • Bevorzuge einen gut nachvollziehbaren, einfachen Satzbau.  
  • Verwende möglichst wenig Nebensätze und keine Klammern. 
  • Achte neben kurzen Sätzen auf kurze, leicht verständliche Wörter. Auch kurze Sätze sind nämlich manchmal schwer verständlich. Das neue Handbuch des Journalismus bringt dafür dieses schöne Beispiel: 

“Vor vor dem Rathaus unbefugt vorfahrenden Kraftfahrzeugen wird gewarnt.”

Für gut verständliche Texte reicht es also nicht, dass Du Sätze kürzt. Zusätzlich spielen viele andere Faktoren eine wichtige Rolle. Mit dem WORTLIGA Textanalyse-Tool hast Du sie im Blick. 

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