Was ist der Schreibstil?
Ein guter Schreibstil ist die handwerkliche Visitenkarte jedes Menschen, der regelmäßig schriftlich kommuniziert. Der Schreibstil maßgeblich für die Qualität eines Textes verantwortlich. Er entscheidet sogar darüber, wie andere Menschen uns wahrnehmen.
Doch was genau zeichnet einen gelungenen Schreibstil aus, und wie kann man ihn verbessern? In diesem Artikel beleuchten wir die Unterschiede zwischen Anfängern und erfahrenen Autoren, typische Fallstricke und geben hilfreiche Tipps, wie Du Deinen Schreibstil analysieren und optimieren kannst.
Schreibstil analysieren: Was macht den Stil aus?
Der Schreibstil setzt sich aus der individuellen Stilistik des Autors und objektiven Faktoren zusammen. Zu den objektiven Faktoren zählen unter anderem:
- Storytelling passend zur Textsorte
- Sprachniveau passend zur Zielgruppe
- Wortschatz und präzise Sprache
- Korrekter Satzbau und Semantik
- Lesefluss
Die persönlichen Faktoren des Schreibstils sind schwieriger zu kategorisieren. Hier geht es um den individuellen Sprachgebrauch des Autors. Dazu gehören zum Beispiel:
- (Häufige) Verwendung bestimmter Worte und Wortgruppen
- Art der Satzbildung
- Verwendung bildhafter Sprache
- Satz- und Sprachmelodie
Ein unverwechselbarer Schreibstil lässt sich nicht konstruieren. Er ist das Ergebnis von Übung, Erfahrung und Selbstkritik.
So verbesserst DU Deinen Schreibstil online
Der Schreibstil ist das Herzstück jedes Textes, und es gibt viele Möglichkeiten, ihn gezielt zu verbessern – gerade online. Ein guter Ausgangspunkt sind Rechtschreib- und Grammatiktools, denn sie sorgen dafür, dass der Leser sich nicht an Fehlern stört. Fehlerhafte Grammatik und Rechtschreibung erschweren das Verstehen und machen das Lesen unangenehm. Guter Stil bedeutet, dass ein Text flüssig und angenehm zu lesen ist.
Lesbarkeitsindex: Ein bewährtes Tool für besseren Schreibstil
Ein bewährtes Hilfsmittel ist der Lesbarkeitsindex, wie zum Beispiel der Flesch-Reading-Ease. Er analysiert die durchschnittliche Satz- und Wortlänge, um die Lesbarkeit eines Textes zu messen. Der Lesbarkeitsindex der WORTLIGA Textanalyse geht noch einen Schritt weiter, indem er auch die Verständlichkeit bewertet. Komplizierte Formulierungen, die den Stil schwerfällig und unverständlich machen, führen zu Punktabzug.
Von KI inspirieren lassen
Eine weitere Möglichkeit, den Schreibstil zu verbessern, ist der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI). Tools wie ChatGPT können Texte in verschiedenen Stilen verfassen. Du kannst die KI bitten, einen lockeren Schreibstil zu verwenden. Du kannst sie auch bitten, einen formellen Stil zu wählen. Sie kann sogar im Stil eines berühmten Schriftstellers schreiben. Solche Vorschläge können Dich inspirieren, neue Stile auszuprobieren und zu erlernen. Durch das Nachahmen von Stilen lässt sich der eigene Schreibstil erheblich schleifen.
Vorsicht vor Stil-Vorschlägen
Darüber hinaus gibt es Tools wie LanguageTool, die Stilvorschläge unterbreiten. Hier ist jedoch Vorsicht geboten: Du solltest genau prüfen, ob der vorgeschlagene Stil zu Deinem Ziel passt. Manche Tools tendieren dazu, den Stil in eine formellere Richtung zu lenken, während Du vielleicht einen lockeren, informellen Ton bevorzugst.
Online-Tools sollen Dein Bewusstsein für guten Stil schärfen
Durch die Kombination dieser Werkzeuge kannst Du Deinen Schreibstil verbessern. Bewusstes Auseinandersetzen mit Deinem Stil sorgt dafür, dass Du lernst Die WORTLIGA Textanalyse fördert dieses bewusste Auseinandersetzen. Sie macht Dir Vorschläge, analysiert Deinen Text objektiv und lässt Dir die Kontrolle über den Text.
Schreibstil verbessern: Profi-Tipps vom Redakteur
Einer der wichtigsten Unterschiede zwischen Anfängern und erfahrenen Autoren ist der Einsatz von Stilmitteln und dekorativen Satzelementen:
Unerfahrene Texter neigen dazu, einen Satz mit Adjektiven zu überladen. Oder sie wollen über Schachtelsätze und die Satzlänge ihre Fähigkeiten demonstrieren.
Erfahrene Autoren arbeiten genau andersherum:
Ihre Sätze sind möglichst kurz und möglichst präzise. Jedes Satzelement hat eine Funktion, Wörter werden nach ihrer Prägnanz ausgewählt.
Ähnlich verhält es sich mit Fremdwörtern, Fachbegriffen oder Synonymen. Sie sollten nur sparsam eingesetzt werden. Drei Beispiele:
- In den meisten Texten ergibt es keinen Sinn, von der Diktion eines Menschen zu sprechen. Die Ausdrucksweise ist viel verständlicher.
- Genauso wenig wird ein Produkttext besser, wenn die Kunden etwas erwerben statt kaufen sollen.
- Häufig werden Zitate mit Wendungen wie „…“, lacht er oder „…“, betrauert er gekennzeichnet. Das soll dem Zitat mehr Lebendigkeit verleihen. Doch niemand lacht Sätze, niemand betrauert Sprache. Vielmehr sagt er Dinge mit einem Lächeln, mit Bedauern in der Stimme.
Überflüssige Textelemente vermeiden
Zu einem guten Schreibstil gehört auch, sich von überflüssigen Textelementen zu verabschieden. Die drei folgenden Beispiele tauchen beim Redigieren immer wieder auf. Sie werden ersatzlos gestrichen:
Überflüssige Einleitungen
Im Auftrag des Storytellings werden Abschnitte oder Fakten mit Konstruktionen wie Wir sprechen nun darüber, dass … eingeleitet. Oder: Das hat den Vorteil, dass …
Sie haben jedoch keinen Mehrwert. Der Vorteil sollte aus der Information oder der Produkteigenschaft hervorgehen. Das Thema eines Kapitels muss durch die Überschrift oder den Inhalt selbst klar werden. Die Maxime lautet generell: Show, don’t tell!
Offensichtliches vermeiden
Steht in einem Text über Wasserkocher, dass Wasserkocher Wasser kochen? Das zeugt von einem mangelnden Vertrauen in die Fähigkeit, Dinge zu erklären. Bei solchen Sätzen fühlen sich Leser für dumm verkauft. Frage Dich, ob ein Leser auf eine Information mit „Ach nee, sag bloß …“ antworten würde. Falls ja, streiche sie raus.
Leere Sätze eliminieren
Jeder Satz enthält eine Information oder erfüllt eine Funktion – zum Beispiel als Übergang zwischen zwei Gedankenkomplexen. Ist das nicht der Fall, fliegt dieser Satz raus. Willst Du auf eine bestimmte Wortzahl kommen, führe einen bereits genannten Fakt etwas tiefer aus. Oder finde eine neue Information. Wiederholungen bereits genannter Fakten sind ebenfalls leere Sätze.
Weitere Faktoren für einen guten Schreibstil
Neben den genannten Punkten gibt es weitere Faktoren, die Deinen Schreibstil beeinflussen und die Du mit unserem Textanalyse-Tool optimieren kannst.
Unnötige Nebensätze vermeiden: Halte Sätze klar und direkt, um die Verständlichkeit zu erhöhen.
Übermaß an Adjektiven reduzieren: Zu viele beschreibende Wörter können den Text aufblähen und unübersichtlich machen.
Modalverben sparsam einsetzen: Wörter wie „könnte“, „sollte“ oder „würde“ schwächen Aussagen ab und sollten nur verwendet werden, wenn sie wirklich nötig sind.
Feedback einholen: Bitte Freunde, Kollegen oder Mentoren, Deine Texte zu lesen und konstruktives Feedback zu geben.
Eigene Texte kritisch hinterfragen: Vermeide häufig verwendete Wörter (Floskeln) und bestimmte Satzstrukturen wie den Passiv.
Textanalyse-Tools nutzen: Mit der WORTLIGA Textanalyse kannst Du Deine Texte auf Stil und Verständlichkeit überprüfen lassen.
Schreibstil verbessern: Vier Übungen für Dich
Übung 1: Komplexe Texte vereinfachen
Ziel: Deinen Schreibstil verbessern, indem Du komplizierte Texte verständlicher machst.
Vorgehen:
- Textauswahl: Wähle einen komplexen Text, z.B. aus einem wissenschaftlichen Bereich oder eine Geschäfts-E-Mail.
- Analyse: Füge den Text in ein Textanalyse-Tool (wie die WORTLIGA Textanalyse) ein, um Verbesserungsvorschläge zu erhalten.
- Überarbeitung: Vereinfache den Text auf Basis der Analyseergebnisse, sodass er leichter verständlich ist.
- Vergleich: Überprüfe den ursprünglichen Text und Deine Überarbeitung – wie viel klarer und lesbarer ist Dein neuer Text?
Übung 2: Deinen eigenen Schreibstil schleifen
Ziel: Die Fähigkeit entwickeln, eigene Texte klar und ansprechend zu schreiben.
Vorgehen:
- Schreiben: Verfasse einen eigenen Text, z.B. eine E-Mail oder einen kurzen Artikel.
- Analyse: Nutze die Textanalyse, um Schwachstellen im Stil zu erkennen.
- Überarbeitung: Überarbeite Deinen Text basierend auf den Ergebnissen der Analyse.
- Reflexion: Vergleiche den ursprünglichen und überarbeiteten Text und notiere Dir die stilistischen Verbesserungen.
Übung 3: Schreibstil im Team verbessern
Ziel: Durch Zusammenarbeit und Feedback von anderen den eigenen Schreibstil verfeinern.
Vorgehen:
- Partnerwahl: Arbeite mit einer anderen Person zusammen, die ebenfalls ihren Schreibstil verbessern möchte.
- Textaustausch: Schreibt beide einen kurzen Text (z.B. eine E-Mail oder einen Bericht) und tauscht die Texte miteinander aus.
- Analyse: Nutze die WORTLIGA Textanalyse oder ein ähnliches Tool, um den Text Deines Partners zu analysieren.
- Feedback: Gebt Euch gegenseitig konstruktives Feedback – sowohl basierend auf der Analyse als auch aus eigener Perspektive (Was war verständlich? Wo hakte es?).
- Überarbeitung: Überarbeite Deinen Text auf Grundlage des erhaltenen Feedbacks und vergleicht die Fortschritte gemeinsam.
Übung 4: Schreibstil eines KI-Textes verfeinern
Ziel: Einen Text von ChatGPT beurteilen und verbessern.
Vorgehen:
- Text erstellen lassen: Lasse Dir von ChatGPT einen Text zu einem Thema Deiner Wahl schreiben.
- Subjektive Bewertung: Lies den Text und notiere Dir, was Dir gefällt und was Dir weniger gefällt (z.B. Stil, Verständlichkeit, Ton).
- Analyse mit WORTLIGA: Füge den Text in die WORTLIGA Textanalyse ein und notiere die Rückmeldungen des Tools (z.B. lange Sätze, komplizierte Begriffe).
- Überarbeitung: Überarbeite den Text basierend auf Deinem subjektiven Eindruck und der Rückmeldung der Textanalyse. Achte darauf, dass der Text flüssiger und verständlicher wird.
Schreiben lernt man beim Schreiben
Keine Sorge: Mit Übung und Engagement kann jeder talentierte Texter zu einem Autor mit einem unverwechselbaren Schreibstil werden. Schreibe regelmäßig, lies viel und setze Dich mit verschiedenen Schreibstilen auseinander. So entwickelst Du nach und nach Deinen eigenen Stil und verbesserst kontinuierlich die Qualität Deiner Texte.